Perianalvenenthrombose (Analvenenthrombose)
Was ist eine Analvenenthrombose?
Die Analvenenthrombose ist eine plötzlich auftretende, schmerzhafte Schwellung der Analhaut am Aftereingang durch Ansammlung eines Blutgerinnsels in einer oder mehreren kleinen Venen am Analrandes.
Es handelt sich in diesem Fall nicht um eine „Hämorrhoide“, auch wenn sich der Begriff der „thrombosierten äußeren Hämorrhoide“ oder „unechte Hämorrhoide“ im deutschen Sprachgebrauch eingebürgert hat. Erkennbar sind sie durch bläulich-rote, erbsen- bis pflaumengroße, schmerzhafte Knoten am Afterrand.
Was ist die Ursache?
Als Ursachen der Analvenenthrombose werden viele Faktoren diskutiert. Eine sichere Ursache konnte jedoch bislang nicht nachgewiesen werden. Mögliche Ursachen sind eine Blutflussverlangsamung durch langes Sitzen auf harten, kalten Unterflächen sowie ein erhöhter lokaler Venendruck durch starkes oder langes Pressen beim Stuhlgang (z. B. bei hartem Stuhl), schwerem Heben oder Husten. Bei Frauen tritt die Erkrankung infolge der hormonellen Umstellung bevorzugt vor der Regelblutung oder während der Schwangerschaft auf. Auch Flüssigkeitsmangel durch zu wenig Trinken, scharfe Speisen und Alkohol scheinen die Entstehung zu fördern.
Wie behandelt man die Erkrankung?
Eine perianale Thrombose ist zwar äußerst schmerzhaft, aber relativ harmlos. Sie kann sich nach wenigen Tagen oder Wochen selbstständig zurückbilden.
In den meisten Fällen können abschwellende Maßnahmen in Form von Zäpfchen und Sitzbäder Abhilfe bringen.
Bringt die medikamentöse Behandlung nicht den gewünschten Erfolg bzw. sind die Schmerzen stark ausgeprägt, sollte der Knoten eröffnet und ausgeräumt werden. Dies führt in akuten Fällen, vor allem bei starken Schmerzen zu rascher Linderung der Beschwerden. Diese kleine Operation wird meist in örtlicher Betäubung vorgenommen.
In jedem Falle ist auf weichen Stuhl zu achten (ballaststoffreiche Kost, ausreichend Trinken), nötigenfalls auch unter Zuhilfenahme von milden Abführmitteln. Ferner empfiehlt sich eine schonende Analhygiene mit Feuchtreinigung (unter fliessendem Wasser oder der Dusche, ohne Seife oder Shampoo), um eine weitere Reizung zu vermeiden.
Was passiert, wenn nicht operiert wird?
Der Knoten verhärtet sich mit der Zeit und ist dann meist nicht mehr schmerzhaft. Im Verlauf von Wochen kann er sich komplett zurückbilden oder es bleibt eine mehr oder weniger harte Falte zurück. Diese Mariske kann, wenn störend, operativ abgetragen werden. Gefährlich oder bösartig wird eine Perianalthrombose nie, doch sollte sie zur genauen Diagnose von einem Spezialisten untersucht werden.