Zentrum für Altersfrakturen Baselland

Standort Bruderholz

Die Bevölkerung wird zunehmend älter und die demographische Entwicklung allein in Baselland prognostiziert eine Zunahme der >65 Jährigen um 37% und >85 Jährigen um 59% bis 2030 (1). Mit zunehmendem Alter nimmt die Sturzhäufigkeit zu und damit auch die Wahrscheinlichkeit einer Fraktur. 35% aller Patienten mit einer Oberschenkelfraktur haben eine und 17% zwei Begleiterkrankungen (2). Aufgrund der steigenden Patientenanzahl mit Begleiterkrankungen in dieser Altersgruppe stellen perioperatives Zeitmanagement, adäquate Schmerztherapie, Vermeidung von internistischen Komplikationen, Delirbehandlung, Optimierung der Ernährungssituation, Behandlung der Osteoporose und Austrittsplanung eine grosse Herausforderung für das Gesundheitssystem dar (2/3).

Anmeldung Notfälle

Dienstarzt Orthopädie
T +41 61 436 31 50

Zentrale
(ausserhalb Bürozeiten)
T +41 61 436 36 36

Daher haben wir das Zentrum für Altersfrakturen Baselland aufgebaut, bei dem Orthopäden und Geriater die Patienten gemeinsam betreuen, um den speziellen Aspekten dieser Patientengruppe gerecht zu werden. Ziel ist es, das Risiko für Komplikationen und Folgeerkrankungen zu reduzieren und die Häufigkeit eines Verlustes der Selbständigkeit mit Notwendigkeit der Pflegebedürftigkeit zu vermindern.

Patienten >70 Jahre mit Begleiterkrankungen und generell >80 Jahre profitieren von diesem Behandlungskonzept.

Ziel ist es, die Patienten, soweit medizinisch umsetzbar, innerhalb von 24 h zu operieren. Standardisierte Abläufe und Richtlinien vereinfachen und beschleunigen dies. Wenn möglich wird die Operation minimalinvasiv durchgeführt und Ziel ist eine volle Stabilität und Belastbarkeit, um eine rasche Nachbehandlung zu beginnen.

Pflege und Therapie

Zentraler Bestandteil ist von Anfang an ein interdisziplinäres Team mit speziell geschulten Ärzten und Pflegefachkräften, Physio- und Ergotherapeuten und falls nötig auch eine Sozialberatung. Nach der Behandlung der Verletzung im Alter ist es entscheidend, umgehend mit der Therapie zu beginnen, um die grösstmögliche Selbständigkeit zu erhalten.Jeder Tag zählt!

Postoperatives Delir und Schmerztherapie

Bei >50% der hüftgelenksnahen Frakturen kann ein postoperatives Delir auftreten (4). Heute hat man dieses komplexe Krankheitsbild als Folge des Unfalls, des Blutverlustes, der Operation, der Schmerzen, der Narkosemedikamente und der ungewohnten Umgebung identifiziert. Durch prophylaktische Massnahmen ist dies teilweise vermeidbar oder im Schweregrad stark reduzierbar. Hierzu gehört auch ein Beginn der angepassten Schmerztherapie und falls möglich der Einsatz von Schmerzkathetern auf dem Notfall sowie eine Operation mit einer Spinalanästhesie.

Osteoporose, Ernährung und Sturzabklärung

Während des stationären Aufenthaltes klären wir eine Osteoporose, die Ernährungssituation sowie die Ursache des Sturzes ab.

Das interdisziplinäre Team bespricht mit den Patienten, den Angehörigen und dem Hausarzt die Ziele der Behandlung. Wenn immer möglich wird die Rückkehr nach Hause respektive in das gewohnte Umfeld angestrebt. Zusätzlich kann eine anschliessende Rehabilitation geplant werden. Die Betreuung durch eine Ansprechperson und die Vermeidung von Verlegungen erleichtern dies.

Prof. Dr. med. Beat Hintermann
Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates / Sport- und Bewegungsmedizin (SEMS)
Leiter
Center of Excellence Fuss & Sprunggelenk

Tel. +41 61 400 87 06
E-Mail

Dr. med. Massimo Ruffo
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin / Altersmedizin (Geriatrie)
Stv. Chefarzt Klinik Altersmedizin
Co-Leiter Zentrum für Altersfrakturen Baselland (ZAB)

Tel. +41 61 436 21 70
E-Mail