Analfissur

Was ist eine Analfissur?

Die Analfissur ist ein schmerzhafter, längsverlaufender Einriss der Analhaut (Anoderms), meist bei 6 Uhr in Steinschnittlage gelegen (also an der hinteren Kommissur lokalisiert). Als Ursache wird ein erhöhter Ruhedruck des Schliessmuskels angesehen, der bei der Defäkation zum Einriss führt.

Welche Symptome haben Patienten mit einer Analfissur?

Im Vordergrund stehen der Defäkationsschmerz und Nachschmerz durch Sphinkterkrampf. Oft finden sich Blutspuren am Toilettenpapier. Eine chronische Fissur kann zu einer Deformierung des Analkanals mit Feinkontinenzstörung führen. Juckreiz und Schleimsekretion können ebenfalls auftreten.

Welche Untersuchungen führen wir durch?

  • Anamnese
  • Klinische Untersuchung
  • Rektal-digitale Untersuchung (meist schmerzbedingt nur in Lokalanästhesie möglich
  • Proktoskopie (Enddarmspiegelung)

Wie sieht die Behandlung der Analfissur aus?

Bei der primären akuten und chronischen Analfissur sind die Stuhlregulation (ballaststoffreiche Ernährung) sowie die medikamentöse Schliessmuskeldrucksenkung Kernstück der Behandlung. Eine gute Wirkung zeigt die lokale Verwendung von Kortisonsalben. Sitzbäder sind als Zusatzbehandlung möglich. Die möglichst langfristige Entspannung des Schliessmuskels, welche durch die Verbesserung der lokalen Durchblutung die Abheilung erlaubt, kann durch die Verwendung von Botulinumtoxin, Nitroglycerin oder Kalziumantagonisten erreicht werden.

Beim Versagen der konservativen Therapie stehen operative Verfahren zur Verfügung. Hier verwendet man bei der akuten Fissur die laterale Sphinkterotomie.

Bei der chronischen Fissur wird durch die Anlage eines Drainagedreiecks eine Heilung ermöglicht.