Schluckstörungen

Schluckstörung - was nun?

  • Eventuell sind weitere Abklärungen nötig.
  • Die Nahrung muss gezielt ausgewählt und in der Konsistenz vielleicht verändert werden (Flüssigkeiten können z. B. eingedickt werden, um das Schlucken zu erleichtern).
  • Unter Anleitung der Logopädin erlernen Sie evtl. eine Schlucktechnik und bestimmte Verhaltensregeln bei der Nahrungsaufnahme.
  • Je nach Ursache Ihrer Schluckstörung führt die Logopädin ein Muskel- und Koordinationstraining mit Ihnen durch.

Welche Untersuchungen können zusätzlich durchgeführt werden?

Fiberendoskopische Untersuchung des Schluckaktes (HNO)

Bei dieser Untersuchung wird ein dünnes Endoskop in die Nase eingeführt, sodass Veränderungen in Ihrem Rachen und Kehlkopf festgestellt werden können. Sie werden eine grüne Flüssigkeit schlucken müssen, damit beurteilt werden kann, ob Nahrung in die Luftröhre gelangt.

Schluckpassage (Radiologie)

Hierbei müssen Sie ein Kontrastmittel in verschiedenen Konsistenzen schlucken. Der Schluckakt wird geröntgt und als Film dargestellt. So kann beurteilt werden, in welcher Schluckphase die Störung liegt.

Was sollte beim Essen und Trinken beachtet werden?

  • Setzen Sie sich zum Essen und Trinken aufrecht hin.
  • Setzen Sie Ihre Brille auf.
  • Versichern Sie sich, dass Ihr Hörgerät eingeschaltet ist.
  • Essen Sie langsam und konzentriert.
  • Nehmen Sie sich Zeit!
  • Legen Sie häufiger Pausen ein.
  • Sprechen Sie nicht während des Essens.
  • Machen Sie nichts anderes nebenher (z.B. Zeitung lesen, TV schauen).

Welche Folgen kann eine Schluckstörung haben?

  • Mangelernährung
  • Flüssigkeitsmangel
  • Aspiration (Nahrung oder Flüssigkeit gelangt in die Luftwege)

Als Folge davon können Infekte der Atemwege auftreten, im schwersten Fall eine Lungenentzündung. Das frühzeitige Erkennen einer Schluckstörung ist sehr wichtig, um diese Folgen zu verhindern.

Schluckstörung erkennen

Wenn eines oder mehrere der Symptome in der folgenden Liste auf Ihren gegenwärtigen Zustand zutreffen, sollten Sie versuchen, mit jemandem darüber zu reden und Ihren Hausarzt um Rat zu fragen.

  • Sie verschlucken sich oft.
  • Sie müssen während oder nach dem Essen häufig husten und sich räuspern.
  • Sie schlucken mehrmals hintereinander.
  • Wenn Sie zu essen versuchen, laufen Ihnen Essen oder Speichel aus Ihrem Mund oder sogar Ihrer Nase.
  • Sie finden es leichter, langsam zu essen.
  • Sie behalten oft Essen im Mund.
  • Ihnen bleibt das Essen manchmal im Hals stecken.
  • Sie vermeiden Essen und Trinken.
  • Sie husten und/oder spucken häufig.
  • Ihre Stimme ist ungewöhnlich heiser und Sie müssen sich oft räuspern.
  • Sie fühlen sich müde und verlieren an Gewicht.
  • Sie haben häufiger eine Bronchitis oder Lungenentzündung.

Wie kann eine Schluckstörung diagnostiziert werden?

Ein Allgemein- oder Hausarzt kann sicherstellen, dass Sie zu weiteren Untersuchungen und zur Behandlung an die am besten geeignete Person überwiesen werden:
Logopädin: führt eine klinische Schluckabklärung durch.
Hals-Nasen-Ohren-Arzt: kann mit einem Endoskop den Schluckakt überprüfen.
Radiologe: kann den Weg der Nahrung beim Schluckakt sichtbar machen.
Neurologe: stellt fest, ob Ihre Beschwerden mit dem Nervensystem zusammenhängen.
Gastroenterologe: stellt fest, ob Ihre Beschwerden mit dem Magen-Darm-Trakt zusammenhängen.

Wie gestaltet sich die logopädische Schlucktherapie?

Die Logopädin berät den Betroffenen und dessen Angehörige und erstellt einen individuellen Therapieplan.

  • Muskel- und Koordinationstraining
  • Erlernen einer Schlucktechnik
  • Schaffen optimaler Essbedingungen (Lage und Haltung beim Essen und Trinken)
  • Gezielte Lebensmittelauswahl und Anpassung der Nahrungskonsistenz

Logopädie im Kantonsspital Liestal

Wir beraten Sie und Ihre Angehörigen gerne rund um das Thema Dysphagie. Für eine Abklärung mit anschliessender Therapie benötigen wir eine ärztliche Verordnung.

Ein normaler Schluckvorgang findet in vier Stadien statt. Es ist ein komplexer Ablauf; es sind 25 verschiedene Muskeln und fünf verschiedene Nerven daran beteiligt.


1. Wenn Menschen Essen und Trinken sehen, riechen oder schmecken, wird Speichelfluss ausgelöst, sodass zusätzliche Flüssigkeit vorhanden ist, um den Kauvorgang zu erleichtern.

2. Wenn das Essen ausreichend gekaut und eingespeichelt wurde, schiebt die Zunge den Speisebrei in den hinteren Mundbereich bis in den Rachen.

3. Sobald der Nahrungsbrei den Rachen erreicht hat, wird der Schluckreflex ausgelöst. Der Kehlkopf verschliesst sich, um zu verhindern, dass Essen oder Flüssigkeit in die oberen Atemwege und Lungen gelangt, und somit kann der Speisebrei die Speiseröhre hinunterrutschen.

4. Die Speiseröhre ist ein Rohr mit Muskelwänden, die sich automatisch zusammenziehen und das Essen nach unten in den Magen befördern.

Dysphagie ist der medizinische Ausdruck für jede Art von Schwierigkeiten oder Beschwerden beim Schlucken.

Das Problem kann dabei in einem oder mehreren der vier Schluckstadien liegen. Die Schwierigkeiten in unterschiedlichen Stadien verursachen unterschiedliche Probleme und Symptome.

Zum Beispiel: Der Kehlkopf wird nicht richtig verschlossen und die Speise dringt während des Schluckens in die Luftwege ein.

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