Schilddrüsenoperationen

Anatomie und Physiologie

Die Schilddrüse besteht aus zwei Seitenlappen,
unter der Schilddrüse verläuft auf jeder Seite neben der Luftröhre der Kehlkopfnerv.


Die Schilddrüse produziert das Schilddrüsenhormon. Ohne dieses Hormon ist der Mensch nicht lebensfähig. Dieses Hormon aktiviert Stoffwechselprozesse und Organfunktionen (Steigerung des Grundumsatzes; wichtig für Wachstum und Entwicklung; Knochenstoffwechsel; Einfluss auf Nervensystem, Herz-Kreislauf-System, Muskulatur und Haut).

Operationsprinzip

Der Eingriff erfolgt immer in einer Vollnarkose.

Zuerst werden in die Stimmbänder feine Nadelelektroden gesteckt, um den Stimmbandnerv während der Operation überwachen zu können.

Die Entfernung des Kropfes erfolgt über einen Hautschnitt am Hals ca. 2 cm oberhalb des Brustbeines. Danach wird der Kropf entlang seiner Kapsel sorgfältig ausgelöst. Dabei muss dem Stimmbandnerv besondere Beachtung geschenkt werden. Der Nerv wird immer dargestellt und mit der Elektrostimulation identifiziert, damit er nicht versehentlich verletzt wird.

Meistens wird der ganze Schilddrüsenlappen rechts, links oder beidseits entfernt, je nach Befund kann aber ein kleiner Teil vom Oberpol belassen werden.

Zur Drainage wird ein Redon (Schlauch mit Saugflasche) für 2-3 Tage eingelegt.

Nachbehandlung

Redonentfernung nach 2-3 Tagen Fadenentfernung nach 10-12 Tagen Haarewaschen erlaubt ab 3. Tag weiche Kost während 5-6 Tagen

  • Narbe während 6 Monaten vor Sonneneinstrahlung schützen.
  • Bei beidseitiger Schilddrüsenentfernung muss eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen eingeleitet werden (3-4Wochen nach der OP).
  • Bei einseitiger Schilddrüsenentfernung erfolgt eine Kontrolle der Schilddrüsenhormone im Blut durch den Hausarzt 3 Monate nach der Operation. Eine Substitutionsbehandlung braucht es nur, wenn die Hormonwerte zu tief sind.

Risiken der Operation

Lähmung des Stimmbandnervs (Nervus recurrens)

Bei einer Lähmung besteht eine Heiserkeit unterschiedlichen Ausmasses. Nur bei beidseitiger Lähmung besteht eine Atemnot. Um das Risiko einer Stimmbandlähmung so gering wie möglich zu halten, wird an unserer Klinik der Nerv während der Operation mit einem Monitoring kontinuierlich überwacht.

Zahnschaden

Für die Nervenüberwachung werden feine Elektroden in das Stimmband gesteckt, dies geschieht durch den Mund mit einem Rohr. Trotz Zahnschutz kann es unter Umständen zu kleinen Schäden an den Frontzähnen kommen.

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