Der Hals-Ratgeber - Fragen & Antworten

Halsschmerzen - was tun?

Sehr häufig sind Halsschmerzen durch Viren ausgelöst und treten im Rahmen einer allgemeinen Erkältung mit Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen und Fieber auf.

In diesem Fall braucht es zur Therapie keine Antibiotika, es genügt oft eine Behandlung mit warmen Halswickeln, Lutschtabletten, Gurgeln sowie die Einnahme eines Schmerzmittels (z.B. Paracetamol, Mefenazid). Dieses dient gleichzeitig auch der Fiebersenkung. Bei Schnupfen helfen auch abschwellende Nasentropfen, um die Nasenatmung zu verbessern. Diese Nasensprays bzw. -tropfen sollten aber nur wenige Tage eingenommen werden.

Es gibt auch durch Bakterien bedingte Halsinfektionen, die starke Hals- und Schluckschmerzen mit Fieber verursachen. Sie sind meist ohne begleitende Erkältungssymptome und beeinträchtigen den Allgemeinzustand deutlich.

Liegt eine bakterielle Infektion vor, wird eine Therapie mit einem Antibiotikum (z.B. Penizillin) durchgeführt, um mögliche Komplikationen einer eitrigen Mandelentzündung zu verhindern. Sehr wichtig sind zudem eine regelmässige und ausreichende Schmerzmitteleinnahme sowie eine genügende Flüssigkeitsaufnahme.

Unterstützend für den Heilungsverlauf wirken auch symptomatische Massnahmen, wie Mundspülungen, Halswickel und Gurgeln.

Was sind mögliche Komplikationen einer Angina?

Am gefürchtetsten ist die Abszessbildung (Eiteransammlung hinter der Mandel) mit Gefahr des Absinkens des Eiters in Richtung des Halses, des Kehlkopfes sowie des Brustraums.

Hier ist neben der Antibiotikumtherapie auch die dringende operative Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) nötig.

Heiserkeit

Heiserkeit ist ein unspezifisches Symptom und tritt bei jedem Prozess auf, der die Schwingungsfähigkeit der Stimmlippen beeinträchtigt.

Das können sein:  

  • Entzündungen
  • Tumore
  • Missbildungen
  • Funktionelle Stimmstörungen

Bei einer Kehlkopfentzündung schwellen die Schleimhäute im Kehlkopf stark und es kommt neben Halsschmerzen zu einer Heiserkeit, Husten und Schmerzen beim Sprechen. Oft sind diese Beschwerden Teil einer viralen Entzündung der Atemwege, aber sie können auch nach einer starken stimmlichen Belastung auftreten oder durch äussere Reizstoffe (Rauch, Kälte, Trockenheit, Hitze) verursacht sein. Zur Behandlung der akuten Kehlkopfentzündung gehört eine strenge Stimmschonung. Warme Halswickel und warme Getränke können die Beschwerden lindern. Die Inhalation von Wasserdampf, Emser Salz oder Heilpflanzenölen, entzündungshemmende, schmerzstillende Lutschtabletten und Mundsprays haben sich als lindernd und heilungsfördernd erwiesen. Um den Kehlkopf zu schonen, ist es sinnvoll, Alkohol und scharfe Gewürze, ebenso zu heisse oder zu kalte Speisen zu vermeiden. Bei schweren Entzündungen muss zusätzlich ein Antibiotikum vom Arzt verordnet werden. Bei einem unkomplizierten Verlauf sollte eine Kehlkopfentzündung nach einigen Tagen vollständig abklingen. 

Halten die Beschwerden länger als 3 Wochen an, ist eine genaue Abklärung wegen des Verdachts auf Kehlkopfkrebs nötig!