Liquordiagnostik

Die Lumbalpunktion (LP) ist eine diagnostische Untersuchungsmethode. Sie dient der Untersuchung des „Liquors“, d.h. der Flüssigkeit, welche das Rückenmark und das Gehirn umgibt, und auch «Nervenwasser» genannt wird. Die Lumbalpunktion dient zum Nachweis oder Ausschluss einer akuten oder chronischen Erkrankung des Nervensystems.

Die Entnahme des Nervenwassers erfolgt unter sterilen Bedingungen liegend oder sitzend im unteren Bereich des Rückens (lumbal). Nach einer Lokalanästhesie der Haut wird dort eine sehr feine Nadel zwischen zwei Wirbelkörpern in den Wirbelkanal eingeführt und das Nervenwasser kann so gut gewonnen werden. Beim Eingriff kann bei Bedarf auch der Liquordruck mit Hilfe eines Steigrohrs gemessen werden. In der Regel verläuft diese diagnostische Untersuchung ohne Beschwerden/Komplikationen. Vereinzelt kann es nach der Punktion vorübergehend zu Kopfschmerzen kommen. Durch den Gebrauch einer sogenannten «atraumatischen» (gewebsschonenden) Lumbalpunktionsnadel kann das Auftreten von Kopfschmerzen nach der Punktion verringert werden. Unmittelbar nach der Punktion sollte 2-3 Stunden Bettruhe eingehalten werden, dies verringert das Risiko des Auftretens von Kopfschmerzen zusätzlich, da weniger Flüssigkeitsdruck auf der Punktionsstelle ist und sich diese somit rascher spontan verschliesst.

Sehr selten kann es zu Komplikationen kommen (Liquorunterdrucksyndrom mit Kopfschmerzen, vorübergehende Funktionsstörung von Nerven, Blutungen, Infektionen).

Die Lumbalpunktion wird meist ambulant durchgeführt; das heisst, Sie kommen am Morgen zu uns ins Kantonsspital Baselland und können nach Punktion und 2-3 Stunden Bettruhe wieder nach Hause gehen. Die Analyse des Liquors erfolgt in spezialisierten Laboratorien und erlaubt eine detaillierte Beurteilung von Entzündungszeichen oder Infekten des Nervensystems.