Analkrebs (Analkarzinom)
Das Analkarzinom ist ein bösartiger Tumor des Analkanals oder des Analrandes (After). Der Analkanal ist ca. 3-4 cm lang und zwischen Enddarm und dem Anus (After) lokalisiert.
Chronisch entzündliche Prozesse und Narbenbildungen der Analregion wie bei langwierigen Fistelleiden, chronischen Analfissuren und bei Geschlechtskrankheiten, aber auch warzenartige Wucherungen (Kondylome) gehen mit einem erhöhten Risiko einher. Das Analkarzinom ist eine sehr seltene Erkrankung.
Gut zu wissen
Blutauflagerungen auf dem Stuhl, Schmerzen beim Stuhlgang, ein Fremdkörpergefühl, Veränderung des Stuhlverhaltens, Bleistiftstühle, ein tastbarer Knoten oder vergrößerten Leistenlymphknoten können Zeichen eines Analkarzinoms sein. Die Symptome dürfen nicht mit einem Hämorrhoidalleiden verwechselt werden.
Bei begründetem Verdacht sollte neben einer rektalen Untersuchung eine Enddarmspiegelung mit histologischer Probeentnahme erfolgen. Zur Therapieplanung erfolgt anschliessend eine Endosonographie sowie eine Kernspintomographie des Beckens.
Die Therapie der Wahl stellt die Kombination einer Strahlentherapie mit einer Chemotherapie dar (kombinierte Radiochemotherapie). Bestrahlt werden neben dem Tumorgebiet im Becken beide Leisten, da es im Krankheitsverlauf des Analkarzinoms zu Lymphknotenmetastasen in den Leisten kommen kann. Verschwindet der Tumor durch die kombinierte Radiochemotherapie vollständig, ist keine anschliessende Operation notwendig. Die Heilungschancen sind umso höher, je früher die Erkrankung erkannt wird.
Eine Operation erfolgt beim Analkarzinom nach kombinierter Radiochemotherapie nur, wenn Tumorreste nach kombinierter Radiochemotherapie verbleiben oder wenn das Analkarzinom nach vollständigem Verschwinden durch die kombinierte Radiochemotherapie wieder auftritt. Ein sehr kleiner oder früh diagnostizierter Tumor kann auch chirurgisch entfernt werden. Hierbei ist eine Verletzung des Schliessmuskels zu vermeiden.