Hals
In unserem Ambulatorium bieten wir Sprechstunden zur Abklärung von Halskrankheiten an, in enger Zusammenarbeit mit der Logopädie. Ein individuelles Therapiekonzept wird festgelegt und die Behandlung durch die Logopädinnen und Logopäden eigenverantwortlich und selbstständig durchgeführt.
Schwerpunkte
Das Schlucken gehört zu den häufigsten Bewegungen des Menschen. Gesunde Menschen schlucken 580- bis 2000-mal pro Tag. Dabei müssen 50 Muskelgruppen, 5 Hirnnervenpaare und 4 Zervikalnerven durch das Nervensystem gesteuert werden – ein komplexer, störanfälliger Vorgang.
Schluckstörungen (Dysphagie) können zu Mangelernährung, Flüssigkeitsmangel oder Aspiration (Nahrung oder Flüssigkeit gelangt in die Luftwege) führen. Als Folge davon treten Infekte der Atemwege auf, im schwersten Fall eine Lungenentzündung. Das frühzeitige Erkennen einer Schluckstörung ist sehr wichtig, um diese Folgen zu verhindern.
Eine Ursache für Schluckstörungen:
Zenker-Divertikel
Unter einem Zenker-Divertikel versteht man eine sackartige Ausstülpung (Divertikel) am Übergang zwischen dem Schlundrachen und der Speiseröhre. In dieser können sich Speisereste ansammeln, welch vor allem im Liegen hochkommen können und in die Luftröhre aspiriert werden. Dies führt zunächst zu Husten und falls die Speisereste nicht vollständig abgehustet werden, können schwere Lungenentzündungen entstehen. Mit einem endoskopischen Eingriff - durch den Mund - kann der Patientin/dem Patienten geholfen werden.
Bei der Stimmstörung (Dysphonie) handelt es sich um eine Erkrankung der Stimme, die durch eine Störung des Stimmklanges und der stimmlichen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet ist. Das äusserst sich beispielsweise durch Heiserkeit, Stimmermüdung, belegte Stimme, gestörte Atmung beim Sprechen, Verspannung und Fehlstellung der Zunge, der Lippen, etc.
Eine Stimmstörung kann unterschiedliche Ursachen haben:
- Funktionelle Ursachen beispielsweise durch gewohnheitsbedingten, unzweckmässigen Stimmgebrauch, durch zu starke Anstrengung, übermässigen, zu langen oder zu lauten Stimmgebrauch.
- Psychische Ursachen zum Beispiel psychosozialer Stress etc.
- Hormonelle Ursachen
- Organische Ursachen zum Beispiel nach Lähmungen des Kehlkopfnervs, operativen Eingriffen am Kehlkopf
Der Kehlkopf erfüllt zwei wichtige Funktionen: Zum einen ist er das Schluckorgan und trennt die Luftwege vom Speiseweg. Der Kehldeckel (Epiglottis) verschliesst beim Schlucken den Eingang zum Kehlkopf und verhindert so das Eindringen von Speisen in die Luftwege. Zum anderen ist er auch ein Stimmorgan, denn im Kehlkopf befinden sich die Stimmbänder. Je nach Anspannung und Länge der Stimmbänder hat die Stimme einen hohen oder tiefen Klang.
Patientinnen und Patienten mit Stimm-, Sprach oder Schluckproblemen untersuchen wir in unserer Sprechstunde mittels Spiegelung des Kehlkopfes (Laryngoskopie). Mögliche Erkrankungen sind:
- Stimmlippenknötchen: Gutartige, harte Verdickungen im mittleren bis vorderen Drittel der Stimmlippen, die immer doppelseitig, an korrespondierenden Stellen auftreten.
- Stimmlippenpolyp: Der Polyp ist die häufigste gutartige Neubildung der Stimmlippe.
- Kehlkopfkrebs: Hauptursache sind Tabakrauch und Alkohol. Das Risiko Kehlkopfkrebs zu entwickeln, ist bei Rauchern 16-mal höher als bei Nichtrauchern! Rauchen und Alkohol zusammen erhöhen das Risiko um das 30-fache!
Die Mandeln haben eine Infektabwehrfunktion gegen eindringende, krank machende Keime im frühen Säuglings- und Kindesalter. Typischerweise vergrössern sich die Gaumen- und Rachenmandeln im Kleinkind- bis Vorschulalter aufgrund der sich aufbauenden Abwehrfunktion des Körpers mit häufigeren Infektionen. Im Erwachsenenalter werden die Gaumenmandeln im Allgemeinen wieder kleiner, die Rachenmandel bildet sich meist vollständig zurück.
Bei der Mandelentzündung (Tonsillitis) unterscheidet man die akute und die chronische Verlaufsform. Die akute Mandelentzündung (Tonsillitis acuta, Angina tonsillaris) ist meist eine bakteriell verursachte, plötzlich einsetzende Entzündung der Gaumenmandeln. Bei der chronischen Mandelentzündung (Tonsillitis chronica) liegt eine Art Dauerentzündung des Mandelgewebes vor.
Wann ist eine Mandeloperation notwendig?
- bei wiederholten, antibiotikapflichtigen eitrigen Mandelentzündungen (mehr als 3-mal pro Jahr)
- bei einer chronischen Entzündung mit subjektiven Beschwerden wie Pfropfbildungen, schlechtem Geschmack oder Mundgeruch
- bei Komplikationen einer akuten oder chronischen Tonsillitis
- bei stark vergrösserten Mandeln, die zu einer Behinderung des Schluckens und Essens oder auch zu einer Atmungsbehinderung mit Schnarchen und Schlafstörungen führen
Das in der Schilddrüse produzierte Hormon aktiviert Stoffwechselprozesse und Organfunktionen im Körper (wichtig für Wachstum und Entwicklung, Knochenstoffwechsel, Einfluss auf Nervensystem, Herz-Kreislauf-System, Muskulatur und Haut) und ist lebenswichtig für den Menschen. Mögliche Erkrankungen dieses Organs sind Schilddrüsenknoten, Schilddrüsenkrebs, Schilddrüsenüber- oder unterfunktion.
Bei Erkrankungen der Schilddrüse arbeiten wir eng mit den Fachspezialistinnen und -spezialisten des KSBL (Endokrinologie, Pathologie, Radiologie, Chirurgie) zusammen
Ein Fremdkörpergefühl im Hals oder Sodbrennen können Anzeichen für das Vorliegen einer Refluxkrankheit sein. Als gastroösophagealer Reflux wird der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre bezeichnet. Dieser Reflux ist dann für den sogenannten Frosch im Hals verantwortlich. Patientinnen und Patienten klagen ausserdem häufig über saures Aufstossen und Magenbrennen. Auch ein Druckgefühl hinter dem Brustbein, Reizhusten oder Schluckschmerz können symptomatisch für einen Reflux sein.
Ursächlich für den Reflux ist ein Erschlaffen des Schliessmuskels der Speiseröhre. Dadurch werden Magen und Speiseröhre nicht mehr ausreichend voneinander abgetrennt. Auch eine eingeschränkte Beweglichkeit der Speiseröhre selbst kann die Ursache für Schluckstörungen und Sodbrennen sein. In diesem Fall ist die Selbstreinigung der Speiseröhre behindert, so dass die Magensäure die Schleimhaut beeinträchtigt.
Bei der Refluxkrankheit arbeiten wir eng mit den Fachspezialistinnen und -spezialisten der Gastroenterologie zusammen.