Strahlentherapie

Tumorzellen können mittels Strahlentherapie (Radiotherapie) zerstört und bekämpft werden. 

Die dabei eingesetzten Röntgenstrahlen sind 100-mal energiereicher als die bei einer Röntgenuntersuchung und können so besser und genauer ihr Ziel erreichen.

Die Behandlung erfolgt durch ein speziell ausgebildetes Team (Strahlentherapeut, Medizinphysiker und MTRA Radioonkologie). Im Gegensatz zur Chemotherapie stellt die Strahlentherapie ein örtliches Verfahren dar und wird bei Enddarmtumoren sowohl neoadjuvant (vor der geplanten Operation) als auch adjuvant (nach der Operation) eingesetzt, häufig in Kombination mit einer Chemotherapie. Vor Beginn der Strahlentherapie sind zunächst einige Untersuchungen zur genaueren Planung des Behandlungsablaufs notwendig. Dank der modernen technischen Möglichkeiten und der Präzision der Bestrahlung sind schwere Nebenwirkungen wie Durchfall oder häufiges Wasserlösen heute selten geworden. 

Das Enddarmkarzinom (=Rektum) liegt tief unten im Becken und befindet sich in der Nähe zum Schliessmuskel. Eine Heilung ist nur durch eine radikale Entfernung des bösartigen Gewebes zu erreichen. Wenn der bösartige Tumor sich sehr nahe beim Schliessmuskel befindet oder sonst sehr fortgeschritten ist, werden vor der Operation eine Bestrahlung und gegebenenfalls auch eine Chemotherapie empfohlen. Dadurch kann der Tumor zum Schrumpfen oder in 30% der Fälle zum Verschwinden gebracht werden, sodass bei der Operation der Schliessmuskel besser geschont werden kann und nur die restlichen Tumoranteile heraus operiert werden müssen. 

Das Zentrum für ambulante Strahlentherapie Atrys Schweiz AG verfügt über die modernsten Bestrahlungsgeräte an zwei Standorten im Kanton Baselland. Nach der Simulation erfolgt die Bestrahlung dann jeweils ambulant für wenige Minuten an fünf Wochentagen, meist über einen Zeitraum von insgesamt fünf Wochen oder über nur eine Woche bei spezieller Indikation. 

Wenn sich bereits Metastasen oder Ableger von kolorektalen Tumoren gebildet haben, ist der häufigste Ort die Leber oder die Lunge. Diese Ableger können mit einer stereotaktischen Bestrahlung zielgenau in wenigen Sitzungen zerstört werden und den Patienten bleiben die Strapazen einer Operation erspart. 

Die stereotaktische Strahlentherapie etabliert sich immer mehr als effektive und schonende Therapie von Metastasen bei kolorektalen Karzinomen.