Wechseljahre & Menopause
Die Zeit um die letzte Regelblutung herum wird als Wechseljahre, Klimakterium oder Abänderung bezeichnet, der Zeitpunkt der letzten Periode als Menopause. Diese Lebensphase ist von teils einschneidenden Umbrüchen begleitet und von Zyklusschwankungen, Schlaflosigkeit oder Hitzewallungen geprägt.
Für viele Frauen stehen während der Wechseljahre nicht nur die biologischen Veränderungen im Vordergrund, sondern sie erleben auch einen inneren und sozialen Wandel. Für Frauen, die Kinder haben, ist es in der Regel die Zeit, in der diese allmählich das Zuhause verlassen und selbstständig werden. Es entstehen neue Freiräume für Fragen nach dem weiteren Lebensplan, für die Partnerschaft, für neue Projekte.
Diese Jahre der Veränderung werden sehr unterschiedlich erlebt, sowohl in Bezug auf allfällige Symptome als auch auf den mentalen Wandel. Und fast die Hälfte aller Frauen erlebt kaum Beschwerden und geniesst die mit den Wechseljahren einhergehenden neuen Erfahrungen.
Schwerpunkte
Die Eierstöcke sind für die Bildung von Östrogen und Progesteron verantwortlich, die beiden wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone. Während der Wechseljahre verlangsamt sich nun die Eierstockfunktion zunehmend, und es kommt immer seltener zu einem Eisprung.
Den Progesteronabfall spüren viele Frauen zuerst. Sie haben einen kürzeren Zyklus und jeweils Schmierblutungen vor der Menstruation. Wenn gar kein Eisprung mehr stattfindet, wird auch kein Progesteron mehr gebildet. Dies bewirkt, dass die Zyklusintervalle sich verlängern und die Blutungen stärker werden und länger ausfallen können. Der Zeitpunkt der letzten Regelblutung wird als Menopause bezeichnet. Die Abänderung beginnt also bereits vor der letzten Regelblutung und dauert im Schnitt ca. sieben Jahre bis nach der Menopause.
Periodenunregelmässigkeiten gehören zwar zu den Wechseljahren dazu, dennoch sollten Sie sie mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt besprechen, damit sie/er andere Ursachen ausschliessen kann.
Das erste Zeichen dafür, dass bei Ihnen die Wechseljahre begonnen haben, ist häufig das Eintreten von Hitzewallungen. Sie können zwar unangenehm sein, sind aber harmlos. Sie müssen die Beschwerden nicht hinnehmen, wenn sie Sie belasten. Zur Linderung gibt es eine Vielzahl an natürlichen Mitteln und Hormonen.
Vielfach sind es die Hitzewallungen, welche die Frauen nachts wecken oder wach halten. Wenn sie derart schwitzen, dass Sie die Nacht- und/oder Bettwäsche wechseln müssen, oder wenn Sie nach einer Wallung zu frieren beginnen, dann nimmt die Schlafqualität stark ab.
Der Schlafmangel und die Müdigkeit können zu Konzentrationsstörungen, Nervosität und reduzierter Leistungsfähigkeit führen. Aber Sie müssen das nicht erleiden! Es gibt Mittel zur Unterstützung.
Östrogenmangel kann auch Stimmungsschwankungen hervorrufen. Fühlen Sie sich nervös, reizbar, vielleicht generell dünnhäutiger als sonst? Das kann eine gewöhnliche Begleiterscheinung der Wechseljahre sein.
Aber bleiben Sie damit nicht allein und lassen Sie die Symptome fachlich beurteilen. Denn es kann auch geschehen, dass diese Stimmungsschwankungen in eine depressive Verstimmung umschlagen. Das Risiko, eine Depression zu erleiden, ist während des Klimakteriums höher als davor oder danach. Melden Sie sich deshalb unbedingt bei Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt oder bei uns, wenn Sie darunter leiden.
Während der Wechseljahre verändert sich auch der Energiebedarf Ihres Körpers. Dies kann eine Gewichtszunahme zur Folge haben. Die betroffenen Frauen nehmen trotz reduzierter Kalorienzufuhr an Gewicht zu.
Was Ihnen hilft, sich wohler zu fühlen:
Verzicht auf Rauchen
wenig Alkohol (Alkohol ist kalorienhaltig und bremst den Fettabbau)
genügend Schlaf
tägliche Bewegung (Treppensteigen, Wandern, Sport)
ausgewogene Ernährung
genügend Flüssigkeit, ca. 2 Liter kalorienarme Getränke (Tee, Wasser)
Der Östrogenmangel führt dazu, dass die Haut und Schleimhaut trockener wird, was verschiedene Beschwerden nach sich ziehen kann.
Wenn die Scheidenhaut weniger Feuchtigkeit abgibt und die Drüsen am Scheideneingang weniger Sekret produzieren, kann diese Trockenheit zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Infektionen führen.
Trockenheit bei der Mundschleimhaut kann manchmal Zahnfleischbluten verursachen. Und trockene Augenschleimhaut führt zu Jucken und Brennen in den Augen.
Auch für diese Symptome gibt es zahlreiche Mittel zur Linderung.
Allgemein verändern sich bei vielen Frauen in den Wechseljahren die sexuellen Bedürfnisse. Und dies hat nicht nur mit der erhöhten Trockenheit der Haut und Schleimhaut zu tun.
Während der Wechseljahre erleben viele Frauen, dass die spontane Lust auf Sexualität abnimmt und die sexuelle Erregbarkeit sich verändert. Hinzu kommen häufig Schmerzen beim Geschlechtsverkehr aufgrund der Veränderungen an der Scheidenschleimhaut. Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner darüber und geben Sie sich dadurch die Möglichkeit, diese Zeit auch für Sie als Paar aktiv zu gestalten und sich neu zu begegnen. Die Sexualität ist nach dem Klimakterium nicht vorbei. Das Bedürfnis nach körperlicher Nähe bleibt, und die sexuellen Gefühle werden sich wieder verändern.
Wenden Sie sich an Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt, denn es gibt auch hier Mittel zur Linderung. Sie sollen diese Zeit möglichst unbeschwert geniessen und sich auf die neuen Erfahrungen einlassen können.
Es kann auch vorkommen, dass Gelenkschmerzen auftreten, oder ein unregelmässig auftretender schneller Puls verunsichert. Vertrauen Sie sich mit allen Unsicherheiten Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt an, oder melden Sie sich in unsere Sprechstunde an. Es hilft, wenn eine Fachperson mit Ihnen die Symptome einordnet, und es gibt eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten.
Die verschiedenen Symptome werden von Frau zu Frau sehr unterschiedlich erlebt. Einige merken nichts davon, andere leiden stark.
Eine Beratung über die Möglichkeiten der Behandlung können Sie bei uns jederzeit erhalten. Sprechen sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt bei der nächsten Vorsorgekontrolle an.