Blase & Beckenboden
Beckenbodenbeschwerden sind vielfältig und teils schambehaftet. Wir wissen, wie belastend es für Sie sein kann, wenn Sie unter Symptomen wie Inkontinenz, Blasenentzündungen oder Problemen im Intimbereich leiden - um nur einige zu nennen. Wir wissen aber auch, dass wir Ihnen helfen können. Zögern Sie nicht und vereinbaren Sie einen Termin mit uns!
Sie haben eine Reizblase und wiederkehrend Blasenentzündungen oder leiden unter Inkontinenz? Im Intimbereich machen sich immer wieder Entzündungen und Juckreiz bemerkbar, oder Sie haben Schmerzen beim Geschlechtsverkehr? All diese Symptome können auf ein Beckenbodenproblem hindeuten. Bleiben Sie nicht allein damit, auch wenn es Ihnen vielleicht schwer fällt, darüber zu sprechen.
Fast jede zweite Frau hat einzelne oder mehrere Beschwerden in diesem Bereich. Viele sprechen aus Scham kaum darüber, auch nicht mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt. Zwischen den ersten Symptomen und der Anmeldung in unserer Sprechstunde vergehen oft mehrere Jahre. Das ist schade, weil die Lebensqualität der Patientin oft darunter leidet und diese Beschwerden durchaus sehr gut behandelbar sind, sehr oft sogar ohne eine Operation.
In der Frauenheilkunde gibt es ein spezielles Fachgebiet, welches diese Patientinnen betreut - die Urogynäkologie. In unserer Frauenklinik bieten wir das ganze Spektrum an urogynäkologischen Abklärungen und Behandlungen an. Oft gibt es effektive Behandlungsmöglichkeiten ohne Operation. Wenn aber doch ein Eingriff nötig ist, haben wir grosse Erfahrung in schonenden Verfahren wie Laparoskopie (Schlüssellochchirurgie), robotergestützte Chirurgie (da Vinci-Roboter). Unser höchstes Ziel ist es, Ihnen wieder zu einer besseren Lebensqualität zu verhelfen. Dabei können wir uns in der Urogynäkologie auch auf das Fachwissen und die langjährige Erfahrung unserer Kolleginnen und Kollegen der Chirurgie, Gastroenterologie, Neurologie, Urologie und Physiotherapie stützen.
Erfahren Sie mehr in unserem News-Beitrag.
Beschwerden
Es gibt vielfältige Blasenproblemen bei Frauen - von jung bis alt. Das häufigste Problem ist die Urininkontinenz. Studien zeigen, dass 25-45 % der Frauen unter Urininkontinenz leiden und 49 % der Frauen über 60 sogar einen täglichen Urinverlust haben. Bevor es zu einem Urinverlust kommt, spüren viele Frauen schon über längere Zeit einen vermehrten Harndrang, oft mit häufigen Toilettengängen.
Folgende Probleme können auftreten:Urinverlust bei Husten, Sport, Gewicht heben
Harndrang und häufige Toilettengänge mit oder ohne Urinverlust
Harndrang nachts
Schmerzen bei voller Blase oder beim Wasserlösen
Wiederkehrende Blasenentzündungen
Der Leidensdruck bei Blasenproblemen ist oft sehr hoch, denn die Lebensqualität kann dadurch sehr beeinträchtigt sein. Viele Frauen reden kaum darüber und brauchen viele leidvolle Jahre, bis sie Hilfe suchen. Uns ist es sehr wichtig, Ihnen neben unserem Fachwissen und unseren Kompetenzen vor allem eine Umgebung anzubieten, in der Sie sich sympathisch und verständnisvoll betreut wissen.
Leiden muss nicht sein! Denn die meisten Urininkontinenzprobleme können sehr effektiv behandelt werden. Meist braucht es zur weiteren Abklärung einen speziellen Blasentest (Urodynamik), bevor die Therapie eingeleitet werden kann.
Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören, je nach Diagnose:
Beckenbodenphysiotherapie
Medikamentöse Behandlungen
Posterior Tibial Nerven-Stimulation
Operative Optionen inkl. Einspritzen eines Gels in die Harnröhre (Bulkamid)
Kontinenzband-Einlage
Netzfreie (roboterassistierte Kolposuspension) und narbenlose Operationsmethoden (vNOTES Kolposuspension)
Wir erklären Ihnen alle Behandlungsmöglichkeiten ausführlich und wägen ab, welche für Sie am geeignetsten ist. Sie entscheiden mit, was für Sie das Beste ist.
Ein Problem, das gerne unterschätzt wird, sind wiederkehrende Harnweginfekte. Nicht selten handelt es sich gar nicht um einen «wiederkehrenden», sondern um einen chronischen Infekt, also einen Harnweginfekt, der nicht ausgeheilt ist.
Wie wissen, wie lange der Leidensweg bis zu einer genauen Diagnosestellung sein kann. Wir sind auf diesem Fachgebiet spezialisiert und können Ihnen eine ganze Palette an Therapien anbieten. Melden Sie sich bei uns, damit wir raschmöglichst eine klare Diagnose stellen und eine effektive Behandlung starten können!
Diese Erkrankung wird oft auch «interstitielle Zystitis» oder «Painful Bladder Syndrom (PBS)» genannt. Sie ist gekennzeichnet durch starke Schmerzen bei voller Blase oder beim/nach dem Wasserlösen. Es handelt sich um eine komplexe Erkrankung, in deren Behandlung meist mehrere Fachdisziplinen involviert werden. In der urogynäkologischen Abteilung unserer Frauenklinik haben wir langjährige Erfahrung mit dieser komplexen Problematik und planen mit Ihnen Ihre individuelle Behandlung.
Die Organe im Beckenboden werden normalerweise durch Bindegewebe, Ligamente (Bänder) und Muskeln an ihrem Platz gehalten. Wenn diese Strukturen schwächer werden, kann es zu einer Senkung (auch Prolaps oder Vorfall genannt) dieser Organe kommen.
Von einer solchen Senkung können folgende Organe betroffen sein:
Gebärmutter
Scheide (nach Gebärmutter-Entfernung)
vordere Scheidenwand (wo sich die Blase dann mit der Scheidenwand senkt)
hintere Scheidenwand (wo sich der Darm (Rektum) dann mit der Scheide senkt
Eine solche Senkung kann minimal sein und wird dann nur in der Scheide wahrgenommen. Ist sie fortgeschritten, wird eine Ausstülpung ausserhalb der Scheide sichtbar. Und bei einer kompletten Senkung tritt die ganze Gebärmutter oder Scheide nach aussen.
Für Senkungsbeschwerden gibt es verschiedene Ursachen:
Alter
Schwangerschaft(en)
vaginale Geburt(en)
Übergewicht
Rauchen
Aber auch bei Frauen ohne diese Risikofaktoren kann es zu einer Senkung von Organen kommen. Beckenbodensenkungen kommen bei Frauen relativ oft vor. Bis zu 40 % der Frauen werden in ihrem Leben eine Senkung bemerken. Wenn die Senkung nicht störend ist, braucht es auch keine Behandlung. Wenn sie aber Beschwerden verursacht, sollten Sie die Ursachen abklären. Melden Sie sich in unsere urogynäkologische Sprechstunde an, damit wir die genaue Diagnose stellen und mit Ihnen die Therapiemöglichkeiten besprechen können.
Senkungsbeschwerden können mit operativen und nicht operativen Verfahren behandelt werden.
Nicht operative Behandlungen:
Beckenbodenphysiotherapie (in Frühstadium)
Pessartherapie (fortgeschrittenes Stadium). Ein Pessar ist ein Ring oder Würfel aus Kunststoff welcher in die Scheide eingeführt wird und entweder von Ihnen selbst oder von Ihrer Ärztin/von Ihrem Arzt regelmässig gewechselt wird.
Bei den operativen Behandlungen wird der Eingriff entweder durch die Scheide oder vom Bauch her vorgenommen. Weiter führen wir Senkungsoperationen auch mit dem da Vinci-Operationsroboter durch.
Wir klären Sie über die Möglichkeiten sowie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Eingriffe auf und entscheiden uns mit Ihnen zusammen für die auf sie individuell abgestimmte Behandlung.
Unabhängig davon, für welche operative Variante wir uns entscheiden - eine Gebärmutterentfernung ist meist nicht notwendig.