Lipödem
Massive Fettvermehrung in der Unterhaut
Beim Lipödem handelt es sich um erkranktes Fettgewebe in der Unterhaut. Dies zeigt sich darin, dass sich das Fettgewebe in den betroffenen Körperregionen stark vermehrt. Es kann nur ein Körperteil oder es können mehrere betroffen sein: Hüfte, Oberschenkel, Unterschenkel oder Arme. Typisch beim Lipödem ist die asymmetrische Fettgewebsverteilung mit eine Schmerzhaftigkeit auf Druck. Häufig kommt es zu einer begleitenden lymphatischen Schwellung. Die Abgrenzung zum Uebergewicht ist nicht immer einfach da auch Mischformen häufig sind.
Patientinnen und Patienten mit Lipödemen leiden oft an Schmerzen in der betroffenen Körperregion und neigen zu häufigen Blutergüssen. Oft sind sie aufgrund der unproportionalen Fettverteilung zwischen Ober- und Unterkörper auch psychisch belastet. Bei ausgeprägten Lipödemen sind sie auch im Alltag zunehmend eingeschränkt, beispielsweise beim Gehen oder aufgrund von Bewegungseinschränkungen. Sport oder Diäten helfen bei Lipödemen nicht, um den Umfang der betroffenen Körperteile zu reduzieren.
Mit fortschreitender Krankheit entstehen Knoten in der Haut. Sie wird uneben, die Unterhaut verdickt und es entstehen zunehmend Falten und Fettwülste. Leider ist es nicht möglich, den Verlauf vorauszusehen. Übergewicht kann das Lipödem verstärken.
Wird das Lipödem nicht behandelt, kann sekundär ein Lymphödem entstehen.
Die Erkrankung betrifft in erster Linie Frauen ab Pubertät und wird häufig vererbt. Selten tritt sie bei Männern auf, beispielsweise nach einer hormonellen Behandlung. Die Wissenschaft vermutet, dass das Lipödem hormonell verursacht wird. Klar sind die Ursachen jedoch noch nicht.
- Stadium I : Glatte Haut, weiches Fettgewebe
- Stadium II: Feinknotige Hautstruktur, Unterhaut verdickt
- Stadium III: grobknotige Haut, Fettwülste, Falten
Ausserdem unterscheidet man 5 Typen des Lipödems je nach Lokalisation (vergleiche Sie Illustration).
Bei starken Beschwerden kann eine manuelle Lymphdrainage mit einer Kompression helfen. Regelmässige körperliche Bewegung (Wassersport) und Stabilisierung des Körpergewichtes sind nach Ausschluss anderer Ursachen der Symptome die Grundpfeiler der Behandlung. Bei bleibenden Beschwerden nach einem Jahr konservativem Vorgehen kann ein operatives Verfahren (Fettabsaugung) evaluiert werden