Beschwerden an der Vulva

Die Vulva ist der äussere Teil des weiblichen Geschlechtsorgans und umfasst den Scheidenvorhof, die Klitoris, die grossen und kleinen Vulvalippen sowie den Venushügel. In die Vulvabeurteilung wird auch der Damm bis zum Anus eingeschlossen.

Die Vulva ist eine sensible Zone, die täglich vielen Reizen und Belastungen ausgesetzt ist. Das kann zu unangenehmen und teils sehr schmerzhaften Reaktionen wie Juckreiz, Brennen, Trockenheit oder Überempfindlichkeitsreaktionen führen. Darüber zu sprechen, ist oft ein Tabu. Niemand sollte jedoch  im Stillen unter solchen Symptomen leiden. In unserer Vulvasprechstunde bieten wir eine umfassende Untersuchung und individuelle Betreuung an.

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Liestal & Bruderholz

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Erkrankungen der Vulva

Vulvalippenveränderungen können unter anderem durch Pilze, Viren, Bakterien oder durch allergische Reaktionen sowie Entzündungen ausgelöst werden. Weiter gibt es gutartige Tumoren, die keine schmerzhaften Beschwerden machen, aber störend wahrgenommen werden.

Sie können aber auch Krebserkrankungen oder deren Vorstufen bedeuten. Diese können durch HP-Viren oder auch aufgrund einer langjährigen unbehandelten Hauterkrankung erfolgen. Die Erkrankungen an den Schamlippen sind vielseitig, und die Symptome ähneln sich sowohl bei gut- als auch bei bösartigen Befunden sehr. In unserer Dysplasiesprechstunde bieten wir eine umfassende Untersuchung an. 

Manchmal kommt es zu Verletzungen der Vulvalippen, oder Sie empfinden Ihre Vulvalippen als zu gross. Auch da beraten wir Sie ausführlich.

 

Diagnose

Vulvalippenveränderungen sind in der Regel von blossem Auge oder mittels einer speziellen Lupe erkennbar. Bei Bedarf nehmen wir einen Abstrich vor, den wir auf Krankheitserreger untersuchen, oder entnehmen um eine schwerwiegendere Erkrankung auszuschliessen unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe.

 

Behandlung

Die Behandlung variiert je nach Ursache. Oft reichen Salben und Medikamente. In bestimmten Fällen ist eine Operation nötig. Diese kann mit dem CO2-Laser oder mit dem Messer erfolgen.

Feigwarzen sind ebenfalls durch HPV verursacht und sind gutartige Veränderungen. Sie können allerdings wiederholt auftreten, was sehr störend ist. Dank der HPV-Impfung ist die Häufigkeit stark zurück gegangen. Meist lassen sich die Feigwarzen mittels Medikamenten oder eines Eingriffs entfernen.

Wenn Sie über Jahre immer wieder unter Jucken, Brennen und einem Trockenheitsgefühl im äusseren Genitalbereich leiden, könnte die Hauterkrankung Lichen sclerosus vorliegen.

Folgen können auch Schmerzen beim Wasserlösen und beim Geschlechtsverkehr sein. Weitere Symptome sind Vernarbungen der Haut an den betroffenen Stellen, die zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen können. Ein unbehandelter Lichen sclerosus kann sich zu Krebsvorstufen und Krebs entwickeln.

Bis heute ist die Ursache dieser Erkrankung nicht vollständig aufgeklärt. Es wird angenommen, dass sie eine Reaktion des Immunsystems auf Stress sein könnte. Wichtig: Die Krankheit ist nicht übertragbar, muss aber behandelt werden. Die Beschwerden können mit einer starken Kortisonsalbe, einer rückfettenden Waschemulsion und Fettsalbe (nicht Crème) gelindert oder vollständig behoben werden.

Wie bei Lichen sclerosus ist auch bei Lichen planus die Ursache nicht bekannt. Es handelt sich vermutlich um eine autoimmune Erkrankung. Sie kann auch ausserhalb der Vulva, z.B. im Mund, auftreten. Sie bewirkt eine entzündliche Reaktion der Haut und der Schleimhaut und  kann zu Krebsvorstufen und Krebs führen.

Bei Lichen planus handelt es sich um eine entzündliche Haut- und Schleimhauterkrankung, die sich an verschiedenen Körperstellen zeigen kann.

  • im Mund

  • im Genitalbereich

  • auf dem Haarboden

  • an den Nägeln

  • auf der normalen Haut

 

Häufig treten verschiedene Formen miteinander auf. Die Patientinnen und Patienten leiden unter Juckreiz auf der Haut oder Schmerzen auf den Schleimhäuten, da durch die Krankheit offene Stellen entstehen können. 

Die Beschwerden werden mit Salben und Suspensionen, in schwierigen Fällen auch mittels Tabletten und Spritzen behandelt. Es ist wichtig, dass Sie fachärztlich begleitet werden.

Frauen, die an Vulvodynie erkrankt sind, leiden unter Brennen oder einschiessenden, z.T. stechenden Schmerzen. Die Erkrankung kann zu Schmerzen beim Sex und so weit führen, dass die Penetration nicht mehr möglich ist. Auch das Einführen von Tampons oder das Tragen von engen Jeans kann unerträglich sein.

Es gibt verschiedene Auftretensformen:

  • spontan, ohne jeglichen Auslöser

  • durch Berührung, Druck oder Reibung wie beispielsweise beim Geschlechtsverkehr, beim Fahrradfahren oder durch einengende Kleidung

  • als Folge von anderen Erkrankungen wie Genitalinfektionen, Blasenentzündungen oder Hautkrankheiten

Die Ursache der Beschwerden ist oft vielfältig und sehr individuell und verlangt dann nach einer multiprofessionellen Behandlung durch Expertinnen und Experten der Schmerztherapie, spezialisierten Physiotherapie, Psychologie und Psychosomatik.

In der Vulvasprechstunde behandeln wir auch Frauen mit chronischen hartnäckigen Pilz-, Viren- und Bakterienentzündungen. Weiter gibt es Erkrankungen, verursacht durch  allergische Reaktionen, Kontaktekzeme oder seltene Krebsvorstufen wie der Morbus Paget der Vulva und der seltene Hautkrebs der Vulva.
 

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