Dysplasien

Dysplasien sind Zellveränderungen am Gebärmutterhals und können Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs sein. Es gibt verschiedene Grade von Vorstufen und in sehr vielen Fällen bilden sich solche Zellveränderungen von selbst zurück. Dennoch sollten Sie sie unbedingt untersuchen lassen, wenn der Krebsabstrich bei der Vorsorgeuntersuchung einen auffälligen Befund ergab. Allfällige Vorstadien können frühzeitig schonend behandelt werden.

Zellveränderungen und Gebärmutterhalskrebs geht fast immer eine HPV-Infektion voraus. Die negative Entwicklung wird durch verschiedene Faktoren begünstigt:

• Geschlechtsverkehr in früher Jugend und häufiger Partnerwechsel
• Rauchen
• ein geschwächtes Immunsystem
• Ansteckung mit mehreren HPV-Typen gleichzeitig
• andere Infektionen im Genitalbereich

In der Regel machen Zellveränderungen im Gebärmutterhals keine Symptome. Sie können Sie mit blossem Auge auch nicht erkennen. Lediglich ein auffälliges Resultat des Gebärmutterhalsabstrichs (PAP-Test) gibt den Hinweis. 

Für die weiteren Untersuchungen werden Sie von Ihrer Gynäkologin/Ihrem Gynäkologen beispielsweise in unsere Sprechstunde überwiesen. Eventuell wurde bei Ihnen auch statt des PAP-Abstriches ein HPV-Test durchgeführt, und Ihnen wurde aufgrund eines positiven Resultats eine Untersuchung in unserer Sprechstunde empfohlen? Die Untersuchung umfasst eine Scheidenspiegelung (Kolposkopie), bei der Ihr Gebärmutterhals, die Scheidenwand und Ihre Vulva mit einer speziellen Vergrösserungskamera untersucht werden. Diese Untersuchung ist in der Regel schmerzlos und erfordert in der Regel einen erneuten Abstrich oder eine Biopsie (Entfernung eines 1-3 mm grossen Gewebestückes).

Die Behandlung variiert je nach Grad der Zellveränderung. Es gibt eine niedriggradige (LSIL) und eine hochgradige Veränderung (HSIL). Letztere wird bei der Biopsie nochmals in zwei Stufen unterteilt (mässiggradig und hochgradig).

• Bei einem niedrigen Grad warten wir in der Regel sechs Monate ab und nehmen dann eine Kontrolluntersuchung vor.

• Liegt eine hochgradige Zellveränderung vor, warten wir je nach Ausprägung der Veränderung, Alter der Frau und Begleitfaktoren nach einer ersten Kolposkopie (6-8 Wochen nach Erstresultat) ebenfalls 6 Monate zu, oder wir entfernen die Befunde direkt (Konisation). Dabei entnehmen wir ein kegelförmiges Stück des äusseren Endes des Muttermundes.

Eine Konisation ist ein ambulanter Eingriff, der entweder in lokaler Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt werden kann. Bei den meisten Patientinnen führt die Konisation zu einer vollständigen Heilung. Es steht danach auch einer Schwangerschaften nichts im Weg.