Nuklearmedizin (PET-CT; SPECT-CT)

Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT-CT)

In der Nuklearmedizin verwenden wir radioaktive Stoffe zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen. Abnormale Prozesse im Körper werden mithilfe von spezifischen Testsubstanzen (Tracern) dargestellt, welche sich in krankhaften Prozessen anreichern. Diese Tracer enthalten eine schwach radioaktive Substanz, die Röntgenstrahlung abgibt. So können wir mit einer Gammakamera 2-D- und 3-D-Aufnahmen (SPECT genannt) bestimmter Körperregionen und des ganzen Körpers anfertigen. Durch Kombination mit einem CT können diese Anreicherungen präzise im Körper lokalisiert werden, wodurch die Genauigkeit der Diagnostik erhöht wird. Gleichzeitig vermeiden wir dadurch häufig eine zeitaufwendige Zweituntersuchung.

Schmerzhafte Gelenkerkrankungen therapieren wir in der Nuklearmedizin ohne Operation gezielt und schnell am einzelnen Gelenk. Das entsprechende Verfahren heisst Radiosynoviorthese. Die hochspezialisierte orthopädische Bildgebung insbesondere von Hüft- und Knieprothesen stellt in unserem Institut einen Arbeits- und Forschungsschwerpunkt dar. Diese Prothesenmessung bieten wir auf Wunsch auch als Dienstleistung aus Fremddaten an, wobei hier eine Rücksprache bezüglich Scanprotokoll erwünscht ist.

Bei der nuklearmedizinischen Diagnostik treten üblicherweise keine allergischen Reaktionen und sonstigen Nebenwirkungen auf. Die Strahlenbelastung einer nuklearmedizinischen Untersuchung ist in der Regel sehr gering. Zudem werden die Substanzen bei den meisten Untersuchungen schnell über die Nieren ausgeschieden und die künstlichen Strahlen der Testsubstanzen (Tracern) zerfallen sehr schnell.

Unsere Abteilung bietet folgende nuklearmedizinischen Verfahren (Szintigrafien), auch in Kombination mit einem hochmodernen 16-Zeilen-SPECT-CT

  • Knochenszintigrafie (Mehrphasen, SPECT-CT, spezielle orthopädische Auswertungen
  • Herzszintigrafie
  • Lungenszintigrafie (Embolieausschluss, quantitative Durchblutung für Operationen)
  • Schilddrüsenszintigrafie einschliesslich Dosimetrie und Therapieplanung
  • Tumordiagnostik (z. B. Octreotid bei Neuroendokrinen Tumoren)
  • Nierenszintigrafie
  • Nebennierenszintigrafie
  • Nebenschilddrüsenabklärung
  • Sentinel-Lymphknotenmarkierung
  • Blutungsquellensuche

Positronenemissionstomografie (PET)

Seit dem 1. Oktober 2013 betreiben wir im Kantonsspital Baselland, am Standort Liestal, ein PET-CT (Siemens, mCT Flow), das mithilfe von speziellen Substanzen (Tracern) hochaufgelöste 3-D-Aufnahmen des Körpers erzeugt. Als weltweit erste kommerzielle Installation bietet dieses Gerät die derzeit bestmögliche PET-Auflösung in Kombination mit modernster CT-Technik, sodass die Strahlenbelastung im Vergleich zu anderen Untersuchungsgeräten um ein Vielfaches reduziert werden kann.

Aufgrund der extrem schnellen Technik werden bei uns alle Untersuchungen in 10-20 Minuten als Ganzkörperscan von Kopf bis Fuss durchgeführt. Die weite Geräteöffnung von 80 cm und der Flow-Modus, bei dem der Tisch langsam fährt, runden den Komfort ab und ermöglichen auch bei Platzangst eine Untersuchung. Über eine hochmoderne IT-Infrastruktur stehen die in Liestal gemessenen Bilder unmittelbar während und nach der Untersuchung am Standort Bruderholz zur Befundung bereit.

Das Haupteinsatzgebiet liegt bei Tumorerkrankungen, wo sehr sensitiv mittels radioaktiv markierten Zuckers Tumorzellen im Körper festgestellt werden. Es lassen sich aber auch nahezu sämtliche aus der konventionellen Nuklearmedizin bekannten Untersuchungen mit speziellen PET-Tracern durchführen, so z. B. Hirnuntersuchungen bei Demenz oder Krebserkrankungen.