Nuklearmedizin
In der Nuklearmedizin verwenden wir radioaktive Stoffe zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen. Mithilfe von spezifischen Testsubstanzen – sogenannten Tracern – stellen unsere Radiologinnen und Radiologen abnormale Prozesse im Körper dar.
Schwerpunkte
Bei der Einzelphotonen-Emissions-Computertomografie – kurz SPECT-CT genannt – injizieren wir Tracer mit schwach radioaktiver Substanz. Diese gibt Gammastrahlung ab, die wir mithilfe der SPECT-CT sichtbar machen.
Dieses Verfahren ermöglicht genauere Diagnosen. Denn die Tracer reichern sich in Körperregionen an, in denen krankhafte Prozesse aktiv sind. Von diesen Prozessen erstellen wir mit einer Gamma-Kamera Bilder bestimmter Körperregionen oder des ganzen Körpers – auch in 3D. In einer Computertomografie (CT) ((Link zu CT)) lokalisieren wir anschliessend die radioaktiven Anreicherungen präzise im Körper. Das Verfahren eignet sich insbesondere für die Untersuchung von Gelenk- und Knochenerkrankungen.
Mit allergischen Reaktionen oder anderen Nebenwirkungen ist bei der nuklearmedizinischen Diagnostik nicht zu rechnen. Die radioaktiven Substanzen werden rasch über die Nieren ausgeschieden. Ihre Strahlen zerfallen ausserdem sehr schnell. Wie bei der herkömmlichen CT ist die Strahlenbelastung auch bei der SPECT-CT tief.
Radiosynoviorthese
Schmerzhafte Gelenkerkrankungen therapieren wir in der Nuklearmedizin ohne Operation gezielt und schnell am einzelnen Gelenk. Das entsprechende Verfahren heisst Radiosynoviorthese.
Hat sich eine Prothese gelockert?
Die hochspezialisierte orthopädische Bildgebung insbesondere von Hüft- und Knieprothesen stellt in unserem Institut einen Arbeits- und Forschungsschwerpunkt dar. Der Frage, ob sich eine Prothese gelockert hat, gehen wir dabei mit präzisen Messungen der Knochenaktivität und Einbauwinkeln auf den Grund. Diese Prothesenmessung bieten wir auch als Dienstleistung aus Fremddaten an, wobei hier eine Rücksprache bezüglich Scanprotokoll erwünscht ist.
Nuklearmedizinische Verfahren
Unsere Abteilung bietet folgende Verfahren (Szintigrafien), auch in Kombination mit einem hochmodernen 16-Zeilen-SPECT-CT an:
- Knochenszintigrafie (Mehrphasen, SPECT-CT, spezielle orthopädische Auswertungen
- Entzündungsquellensuche
- Hirnszintigrafie
- Herzszintigrafie
- Lungenszintigrafie (Embolieausschluss, quantitative Durchblutung für Operationen)
- Schilddrüsenszintigrafie einschliesslich Dosimetrie und Therapieplanung
- Nebenschilddrüsenabklärung
- Tumordiagnostik (z. B. Octreotid bei Neuroendokrinen Tumoren)
- Nierenszintigrafie Nebennierenszintigrafie
- Sentinel-Lymphknotenmarkierung
- Blutungsquellensuche
Auch die PET-CT macht einen Scan des Körpers oder einer Körperregion und bildet den Körper wie die herkömmliche CT «in Scheiben» ab. Aus diesen Bildern erstellt der Computer anschliessend hochauflösende 3D-Aufnahmen. Im Unterschied zur herkömmlichen CT werden der Patientin oder dem Patienten vor der Untersuchung schwach radioaktiv markierte Substanzen – beispielsweise Glukose mit Fluor-18 – injiziert, sogenannte Trace. Die so markierte Glukose wird dann vom Körper wie andere Zucker auch verarbeitet und das Fluor-18 reichert sich dort an, wo viel Zucker verbraucht wurde (Hirn, Herz, aber z.B. auch in Tumorzellen). Die Fluor-18-Strahlung wird dann von der PET-CT in Bilddaten «übersetzt». Dieses Verfahren eignet sich deshalb insbesondere, um die Stoffwechselaktivität im Gewebe darzustellen: Jene Zellen oder Gewebe, die besonders viel Energie verbrauchen, erscheinen auf den Bildern als besonders dunkle oder leuchtende Flecken.
Nach der Injektion der Untersuchungssubstanz ruhen Patientinnen und Patienten eine Weile in einem Ruheraum, um den Stoffwechselvorgängen die nötige Zeit zu geben. Der anschliessende Ganzkörperscan dauert dank der schnellen Technik nur 10 bis 20 Minuten.