07. Oktober 2022

Studie für eine neuere Form der Brustkrebsbehandlung gestartet

Von der Behandlung mit Antikörper-Drug-Konjugaten verspricht man sich bei der dreifach-negativ Brustkrebs-Variante gute Erfolge. Eine weltweit angelegte Studie, an der auch das KSBL teilnimmt, soll mehr Klarheit bringen.

Brustkrebs
Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit. In den letzten Jahren hat man viele Erkenntnisse zum Thema dazugewonnen und es haben sich deutlich bessere Therapieformen entwickelt. Auch haben sich die Untersuchungsverfahren der Tumoren stetig verbessert, was eine immer genauere Typisierung zulässt. Das ist wichtig, denn Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs.

Dreifach-negativer Brustkrebs / triple-negative breast cancer (TNBC)
Der dreifach-negativ Brustkrebs ist ein spezifischer Tumortyp. Der Begriff entstand, um diesen gegen andere Tumore abzugrenzen. Der dreifach-negativ Brustkrebs ist gekennzeichnet durch ein aggressives Wachstum und ein hohes Risiko der Metastasenbildung. Daraus resultieren oftmals schlechte Prognosen. Betroffen davon sind häufig jüngere Patientinnen.
Der dreifach-negative Brustkrebs ist auch weiterhin schwierig zu behandeln, insbesondere, wenn sich bereits «Ableger» gebildet haben. Therapieformen sind dann Chemotherapie, Immuntherapie, zielgerichtete Behandlungen und neu sogenannte Antikörper-Drug-Konjugate. 

Antikörper-Drug-Konjugate  
Antikörper-Drug-Konjugate sind neue Medikamente, die aus einem Antikörper gegen einen Bestandteil der Krebszelle und einem daran hängenden Chemotherapiemolekül bestehen. Bei Verabreichung des Medikaments wird die Chemotherapie also ganz zielgerichtet zur Tumorerkrankung gebracht und entfaltet dort ihre Wirksamkeit. 

Studie am KSBL gestartet
Am KSBL wurde Anfang September 2022 eine Studie mit dem Antikörper-Drug-Konjugat Sacituzumab Govitecan (Handelsname Trodelvy) initiiert. In der Studie wird das Medikament gegenüber Standardmedikamenten in der ersten Behandlungslinie untersucht.
«Wir können damit das Medikament innerhalb einer Studie bereits früher anbieten als von der Krankenkasse zugelassen. Ein früher Einsatz kann möglicherweise die Prognose verbessern», berichtet PD Dr. Marcus Vetter. Er ist Chefarzt der Onkologie & Hämatologie am KSBL.
An der Studie nehmen weltweit unterschiedliche Kliniken und Institute teil. Auch in der Schweiz sind verschiedene Zentren involviert. Patientinnen des Kantonsspitals Baselland und auch aus anderen Kliniken werden durch PD Dr. Vetter und sein Team betreut und begleitet.

PD Dr. med. Marcus Vetter
Facharzt für Medizinische Onkologie / Facharzt für Allgemeine Innere Medizin
Chefarzt
Leiter Zentrum Onkologie & Hämatologie, Leiter Tumorzentrum Baselland

Tel. +41 61 925 27 10
Mail


Interesse?

Interessierte Patientinnen mit der neuen Diagnose dreifach-negativer Brustkrebs können sich jederzeit bei uns melden. Sollte die Patientin die Voraussetzung zur Teilnahme an der Studie erfüllen, erhält sie detaillierte Informationen. Danach kann innert weniger Tage mit der Studie begonnen werden.

Kantonsspital Baselland
Onkologie & Hämatologie
Tel. +41 (0)61 925 27 10
ksbl.studien-onkologie-haematologie@ksbl.ch


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