31. Oktober 2023
Hä? Was? Wenn es in den Ohren klingelt
Gesundheitstipp | Wird’s bei einer Indoor-Veranstaltung laut, ist das nicht einfach nur unangenehm, sondern ab einer gewissen Lautstärke schädigend für unser Gehör.
Ihr Gehör ist ein wertvolles Gut, das oft für selbstverständlich gehalten wird. Doch laute Musik kann es gefährden. Jeder Mensch empfindet Lärm anders und nicht für jeden ist dieser gleich störend. Ab einer bestimmten Lautstärke ist er aber für jedes Ohr schädlich, unabhängig davon, wie die eigene Wahrnehmung ist. Ein Hörsturz, der durch extreme Lautstärke ausgelöst wird, ist schmerzhaft und die Heilung langwierig.
Von raschelnden Blättern bis zum startenden Düsenjet
Die Einheit, mit welcher die Lautstärke gemessen wird, nennt sich Dezibel (dB). Die Skala startet bei 0 dB und ab 85 dB ist es auf die Dauer schädigend für unser Hörorgan. Eine surrende Mücke ist zwar nervig, mit 10 dB aber keine Gefahr für uns Gehör. Hingegen können Silvesterböller in unmittelbarer Nähe bis zu 180 dB erreichen und sind somit sehr schädlich. Nicht nur die Lautstärke selbst spielt eine Rolle, sondern auch die Dauer, der man ihr ausgesetzt ist.
Was verursacht wie viele Dezibel:
- 0 bis 20 dB Atmen, Waldrauschen, Blätterrascheln, Mücke
- 20 bis 40 dB Das Ticken einer Armbanduhr, die PC-Lüftung, Flüstern
- 40 bis 60 dB Leise Musik aus dem Radio, das Brummen des Kühlschranks, ein normal lautes Gespräch
- 60 bis 80 dB Eine Unterhaltung mehrerer Personen, Café-Atmosphäre, Telefonklingeln, normaler Strassenverkehr, laut schreiendes Baby
- 80 bis 100 dB Vorbeifahrender Lastwagen, Rasenmäher, Motorsäge, Gettoblaster 110 dB Kreissäge, Presslufthämmer, Diskothek, Musik mit grosser Lautstärke per Kopfhörer
- 120 dB und mehr Rockkonzert, Düsenflugzeuge beim Start, heftige Explosion
Um die dauerhafte Schädigung des Gehörs oder gar einen Hörverlust zu verhindern, ist es wichtig vorbeugend zu wirken.
Das können Sie tun:
- Regulieren Sie die Lautstärke Ihrer Kopfhörer auf ein Minimum beim Musik hören
- Halten Sie Abstand zur Geräuschquelle wie Lautsprecher etc.
- Wenn Sie ein Geräusch als störend empfinden, halten Sie sich die Ohren zu. Sieht vielleicht seltsam aus hilft aber.
- Verwenden Sie Ohrstöpsel, wenn Sie über längere Zeit einer lauten Geräuschquelle ausgesetzt sind: Das ist eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, um das empfindliche Organ zu schützen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Variationen und in verschiedenen Grössen aus Schaumstoff, Wachs oder Silikon; von einfachen Ohrstöpseln bis zum individuell angepassten Gehörschutz.
- Legen Sie regelmässige Pausen ein, wenn Sie längere Zeit lauter Musik ausgesetzt (Konzert, Festival) sind
Symptome wie plötzliches Klingeln oder Pfeifen in den Ohren, Schwindel oder Hörminderung sollten ernst genommen werden. Dabei handelt es sich um Anzeichen von Gehörschäden. In diesem Fall sollten Sie sofort einen HNO-Arzt konsultieren.
Gute Besserung
Ihr Kantonsspital Baselland
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