06. Februar 2024

Reiseübelkeit: Wenn der Gleichgewichtssinn verwirrt ist

Da freut man sich auf die langersehnten Skiferien in den Bergen oder die Safari in Afrika, und auf dem Weg dorthin wird einem schlecht. Ob mit dem Auto, dem Schiff, dem Flugzeug, ja sogar mit dem Zug: Reiseübelkeit, auch bekannt als Bewegungskrankheit, beeinträchtigt den Start in die wohlverdienten Ferien stark.

Die Reiseübelkeit ist eine Störung des Gleichgewichtssinns, die durch Bewegungen verursacht wird. Sie tritt auf, wenn der Körper widersprüchliche Reize erhält. Zum Beispiel beim Betrachten von sich schnell bewegenden Landschaften während einer Zug- oder Autofahrt. Man befindet sich in einer stabilen Umgebung, das Gleichgewichtssystem erkennt aber die am Fenster vorbeirauschenden Wälder, Wiesen und Städte. 

Das Gehirn ist quasi verwirrt, weil die Sinnesorgane (Augen, Gleichgewichtsorgan im Innenohr und Eigenempfindung) verschiedene Informationen in Bezug auf die Bewegung aussenden. Stimmen diese nicht überein, gerät das System in Unordnung. Dieser Konflikt zwischen verschiedenen Sinnesorganen kann zu Übelkeit oder gar Erbrechen, Schweissausbrüchen, Schwindel und allgemeinem Unwohlsein führen.

Das können Sie tun:

  • Setzen Sie sich in Fahrtrichtung und auf einen Platz, an welchem möglichst wenig Pendelbewegung zu spüren ist. Das ist beim Schiff oder Flugzeug in der Mitte. Beim Bus sind das eher die vorderen Plätze.
  • Wer selbst fährt, bleibt meist von der Übelkeit verschont, also übernehmen Sie am besten gleich selbst das Steuer im Auto.
  • Fixieren Sie Ihren Blick auf den Horizont, um das Gleichgewicht zu stabilisieren.
  • Öffnen Sie, wenn möglich, ein Fenster, um frische Luft zu schnappen.
  • Machen Sie regelmässige Pausen, um sich zu entspannen, besonders auf langen Autofahrten.
  • Meiden Sie starke Gerüche und Ventilationen, um die Sinne nicht zu überreizen.
  • Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten vor der Reise und bevorzugen Sie leicht verdauliche Snacks. Auch ein leerer Magen oder Alkohol und Kaffee hilft nicht.
  • Ingwer kann Übelkeit lindern. Kauen Sie Ingwerbonbons oder trinken Sie Ingwertee.
  • Ablenkende Aktivitäten, wie Musik hören oder ein Hörbuch, können helfen.
  • Lesen oder aufs Handy starren, sollten Sie allerdings vermeiden.

Leiden Sie unter sehr starker Reisekrankheit und helfen alle diese Tipps nicht, so wenden Sie sich an eine Apotheke oder an Ihren Hausarzt/Ihre Hausärztin. Es gibt Medikamente, die Ihre Beschwerden lindern können.

Gute Besserung und gute Reise
Ihr Kantonsspital Baselland


Kommentare

Noch Zeichen möglich

Seien Sie die erste Person, die diesen Beitrag kommentiert!