25. April 2023

Spiel mit dem (Grill-)Feuer: Brandwunden richtig behandeln

Gesundheitstipp | Verbrennungen schmerzen zuweilen höllisch. Dabei kommt es nicht darauf an, ob man sich beim Grillieren oder am heissen Bügeleisen eine Brandwunde zuzieht. Kleinflächige, leichte Verbrennung sind aber ungefährlich und heilen meistens innerhalb einer Woche und ohne Narbe ab.

Unter uns: Das Highlight jeder Wanderung, unabhängig davon, wie lange sie dauert, ist doch die Wurst vom Grill (tierischen Ursprungs oder eine fleischfreie Variante) zur Stärkung. Dazu gibt es im ganzen Baselbiet eine grosse Anzahl toller Feuerstellen. Aber Vorsicht beim Spiel mit dem Feuer! Bei nicht richtiger Handhabung können Sie sich am Grillrost schnell eine schmerzhafte Verbrennung zuziehen. Auch im Haushalt lauern Gefahren für Verbrennungen: das heisse Backofenblech, das dampfende Bügeleisen oder die eingeschaltete Herdplatte. 

Verbrennungen sind Verletzungen der Haut oder tiefer liegendem Gewebe durch trockene Hitze. Meistens sind sie leichterer Art und können selbst behandelt werden.

Das können Sie tun:

  • Kühlen Sie die Wunde sofort unter fliessendem, handwarmem Wasser (kein eiskaltes Wasser)
  • Tragen Sie eine kühlende Brandsalbe auf.
  • Versorgen Sie die Wunde mit einem trockenen Verband oder einer sterilen Wundauflage.
  • Leichte Verbrennungen können mit einem Blasenpflaster geschützt werden.
  • Entfernen Sie Schmuck oder Kleidung an der verbrannten Haut aber nichts, was aufgrund der Hitze an der Haut klebt. Das kann zu weiteren Verletzungen führen.
  • Paracetamol oder Ibuprofen helfen die Schmerzen zu lindern.

Das sollten Sie nicht tun:

  • Verwenden Sie keine Eiswürfel oder Kühlpacks zur Kühlung der Wunde. Die eisigen Temperaturen können das Gewebe zusätzlich verletzen.
  • Offene Wunden sind anfällig für Keime. Deshalb unbedingt eine sterile Wundauflage/Verband anbringen und nicht irgendein rumliegendes Tuch.

Zum Arzt/zur Ärztin? Ja oder nein?
Ob eine medizinische Fachperson die Brandwunde begutachten und behandeln muss, kommt auf den Schweregrad der Verbrennung an. In der Medizin unterscheiden wir zwischen Verbrennungen ersten bis vierten Grades. Eine kleinflächige Verbrennung ersten Grades ist sehr schmerzhaft aber oft ungefährlich. Als kleinflächig bezeichnet man eine Brandwunde, die nicht grösser als Ihre Handfläche ist. Die Haut ist zwar gerötet und angeschwollen aber nur oberflächlich verletzt (die oberste Hautschicht - Epidermis). Sie heilt gewöhnlich vollständig und ohne Narben innerhalb etwa einer Woche ab. 

Geht die Verbrennung aber tiefer ins Gewebe als nur eine oberflächliche Verletzung - also ab Verbrennungsgrad 2 - muss sie schnellstmöglich ärztlich versorgt werden. Dies äussert sich durch eine weisslich oder verkohlte Haut und/oder wenn sich Blasen bilden. Verschlimmert sich die Hautrötung und die Schmerzen oder tritt Eiter aus der Brandwunde aus, müssen Sie ebenfalls eine ärztliche Praxis oder die Notfallstation aufsuchen. Bei schweren und grossflächigen Verbrennungen sollten Sie noch am Ort des Geschehens den Rettungsdienst alarmieren. Das gilt auch, wenn Sie über einen längeren Zeitraum Rauch eingeatmet haben oder sensible Stellen wie Kopf, Gesicht, Hände oder Genitalien betroffen sind. 

Gute Besserung
Ihr Kantonsspital Baselland

 


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