Für Sie gelesen

Was ist die optimale perorale Eisensubstitution?

Die aktuellen Guidelines für die orale Eisensubstitution empfehlen eine tägliche Eiseneinnahme verteilt auf den Tag.

M. Zimmermann und Mitarbeiter/-innen (ETH Zürich) haben in vom schweizerischen Nationalfonds unterstützten Studien den Effekt des Dosisintervalls eines oralen Eisenpräparates auf die Eisenresorption untersucht.

In der einen Studie wurden Frauen zwischen dem 18. und 40. Lebensjahr (Serum-Ferritin < 25 ug/l), welche in zwei Gruppen randomisiert wurden, eingeschlossen. Die eine Gruppe erhielt täglich 60 mg Eisensulfat an konsekutiven 14 Tagen (nüchtern/morgens). Die andere Gruppe erhielt die gleiche Dosis an alternierenden Tagen (nüchtern/morgens) während 28 Tagen.

In der zweiten Studie wurden die Frauen ihren Eisenstatus entsprechend in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt 120 mg Eisensulfat in einer morgendlichen Einzeldosis. Die zweite Gruppe erhielt die gleiche Eisenmenge auf 2 Tagesdosen verteilt. Die Gabe erfolgte in beiden Gruppen während 3 Tagen. 14 Tage nach der letzten Eiseneinnahme wurden die Gruppen vertauscht.

Es konnte nachgewiesen werden, dass mit einer Einmaldosis (nüchtern/morgens) jeden zweiten Tag eine signifikant höhere kumulative Eisenresorption (34%) erreicht wird.

Die Ätiologie scheint in der Hepcidinstimulation durch zu häufige Eisenapplikation zu liegen. Hepcidin bindet an Ferroportin, welches normalerweise Eisen aus dem Zellinneren transportiert. Ist das Hepcidin an Ferroportin gebunden, können die Zellen kein Eisen mehr exportieren und an das Transferrin abgeben.

(Lancet Haematol. 2017 Nov; 4 (11):e524-e533)