Therapiemöglichkeiten bei Prostatakrebs

Die Patienten werden in regelmässigen Intervallen kontrolliert. Die aktive Behandlung beginnt erst, wenn Hinweise auf ein Fortschreiten des Tumors bestehen oder der Patient es wünscht. Dieses Vorgehen wird vor allem bei kleinen und als risikoarm eingestuften Tumoren angewendet.

(vollständige Entfernung der Prostata, ggf. mit den Lymphdrüsen im Becken)

Die operative Entfernung der Prostata erfolgt in der Regel bei organbegrenzen aggressiven Tumoren, insbesondere bei jüngeren Männern mit einer Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren. Durch die minimalinvasive Technik mit Unterstützung des Operationsroboters (daVinci) sind gute funktionelle Resultate gewährleistet.

in Kooperation mit dem Universitätsspital Basel

Die äussere Bestrahlung des Prostatakrebses ist eine Alternative zur operativen Entfernung. Mit sogenannten Linearbeschleunigern kann die Bestrahlung millimetergenau auf die Prostata gerichtet werden. Weil sich die Prostata im Körper leicht bewegen kann, wird ihre Position während der Strahlentherapie mit kleinen Goldmarkern oder Transpondern kontrolliert.

Die externe Radiotherapie erstreckt sich meist über 6 bis 8 Wochen und wird oft begleitet von einer antihormonellen Therapie. Die notwendige Bestrahlungsdosis wird auf kleine Einzeldosen aufgeteilt. Die einzelnen Behandlungen werden in der Regel jeweils an fünf Tagen pro Woche durchgeführt.

in Kooperation mit dem Universitätsspital Basel

Die innere Bestrahlung eines Prostatakrebses ist nur möglich bei wenig bis mässig aggressiven Tumoren und einer nicht zu stark vergrösserten Prostata. Hierbei werden kleine Metallkapseln in die Prostata eingeführt. Eingeschlossen in diese Kapseln ist eine radioaktive Substanz. Diese gibt ihre Strahlung an die unmittelbare Umgebung ab. Vorteil dieser Methode ist, dass nur ein einmaliger und wenig invasiver Eingriff nötig ist.

in Kooperation mit unseren Onkologen

Diese beinhalten systemische Therapien verschiedener Art, inklusive antihormoneller Therapie, Chemotherapie oder Immuntherapie. Im ausführlichen Beratungsgespräch wird der Patient über den Ablauf der Therapie, die Wirkungsweise und mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt. Anhand eines genetischen «Fingerabdrucks» des Tumors kann bei einigen Tumorerkrankungen sehr präzise festgestellt werden, ob eine Chemotherapie von Nutzen ist.

Die Behandlung wird unter der Leitung von PD Dr. med. Marcus Vetter und Dr. med. Pirmin Häuptle durchgeführt. Regelmässige Verlaufs- und Erfolgskontrollen sind während und nach der Therapie Standard. Durch die moderne supportive Therapie ist die Behandlung heute deutlich besser verträglich. Die supportive Therapie umfasst vor allem Medikamentenkombinationen gegen Übelkeit. Zudem werden in einigen Fällen Medikamente abgegeben, welche die Infektgefahr während einer Chemotherapie minimieren.

Dabei wird der Fokus der Behandlung auf die Lebensqualität des Patienten gelegt und einem beschwerdefreien Leben. Eine Behandlung wird erst dann begonnen, wenn der Tumor Beschwerden verursacht. Diese Methode wird vor allem bei Patienten in hohem Lebensalter praktiziert.

Nach der Behandlung werden auf Grundlage der spezifischen Patientensituation regelmässige Kontrollen durchgeführt. Dies immer in Abstimmung mit dem behandelnden Hausarzt.

Der Pathologe oder die Pathologin kümmern sich im Prostatakrebszentrum um feingewebliche Untersuchungen. Er/Sie stellt im Falle einer Gewebeentnahme die Diagnosen (gutartig / bösartig) und liefert darüber hinaus wichtige Zusatzinformationen für die Behandlung und Prognose des Patienten. Dank einer fortgeschrittenen Digitalisierung kommen in der Diagnostik bereits modernste Algorithmen zum Einsatz. Zusätzlich kann in bösartigen Erkrankungen mit molekularen Untersuchungen nach genetischen Veränderungen gesucht werden, welche eine individuell angepasste Therapie ermöglichen.