06. Juli 2023

Sommerzeit: Hochsaison für Insektenstiche

Gesundheitstipp | Wespen & Co. attackieren uns aus dem Hinterhalt und hinterlassen schmerzende und juckende Souvenirs auf unserer Haut. Meist sind diese ungefährlich aber natürlich nervig. Deshalb ein paar Tipps, wie Sie Stiche vermeiden können und sie behandeln, wenn es doch passiert.

Die kleinen Fieslinge lauern im Sommer überall und machen uns das Leben schwer. Beim Wandern oder auf der Velotour durchs schöne Baselbiet, beim Grillfest im heimischen Garten, im Liegestuhl in der Badi oder bei der Baselbieter Bike Challenge. Die Rede ist von Insekten wie Mücken, Zecken oder Wespen etc., deren Stiche zuweilen unangenehme bis gefährliche Reaktionen auslösen. 

Zecken: Gefährliche Blutsauger

Diese Winzlinge halten sich bevorzugt in hohem, dichtem Gras und an Waldrändern auf. Dort ist es für die Parasiten im Sommer ein Leichtes sich auf ihren Wirt, also auf Spaziergänger oder Velofahrer, zu stürzen. Dank Sandalen und kurzen Hosen erleichtern wir Menschen ihnen den Zugang auch noch. Ein Zeckenstich kann gefährliche Folgen haben, denn die Blutsauger übertragen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose. Stiche früh zu erkennen und den Eindringling schnell zu entfernen, kann entscheidend sein.

Das können Sie tun, um vorzubeugen:

  • Tragen Sie beim Spaziergang lange Hosen und geschlossene Schuhe.
  • Untersuchen Sie Ihren Körper nach dem Ausflug in die Natur sorgfältig nach Zecken ab.
  • Ziehen Sie eine Impfung gegen FSME in Erwägung sollten Sie sich oft in der Natur aufhalten.

Das können Sie tun, wenn’s doch passiert:

  • Wenn Sie gestochen wurden, entfernen Sie die Zecke sofort mit einer spitzen Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange. Je früher umso geringer das Risiko einer Infektion.
  • Greifen Sie die Zecke mit der Pinzette am Kopf, so nah wie möglich an Ihrer Haut, und ziehen Sie sie unter leichtem, kontinuierlichem Zug heraus. Auf keinen Fall ruckartig ziehen oder gar drehen, sonst besteht die Gefahr, dass sich der Kopf abtrennt.
  • Desinfizieren Sie die Einstichstelle nach dem Entfernen.
  • Sollten Sie unsicher sein, ob Sie die Zecke richtig entfernt haben, so wenden Sie sich an Ihre Apotheke oder Ihren Hausarzt/Ihre Hausärztin.

Weiter Informationen zu Zecken finden Sie unter https://zecken-stich.ch 


Wespen: die gelb-schwarzen Plagegeister

Kaum das Picknick ausgepackt schon attackieren sie. Wespen lieben zucker- sowie eiweisshaltige Lebensmittel wie Fruchtsäfte, Obst, Kuchen oder Schokolode ebenso wie Aufschnitt, Fleisch etc. Sie werden vom Duft dieser Köstlichkeiten magisch angezogen und vermiesen uns das Outdoor-Erlebnis. Wenn sie sich bedroht fühlen, stechen Sie zu, was ziemlich schmerzt. Das Gift führt zu einer Rötung und Schwellung der Einstichstelle. Ausserdem juckt sie. Gewöhnlich klingen die Beschwerden innerhalb von drei bis vier Tagen ab. Gefährlich oder sogar lebensbedrohlich wird es nur bei Stichen im Mund- und Rachenraum oder wenn Sie auf das Wespengift allergisch reagieren.

Das können Sie tun, um vorzubeugen:

  • Fuchteln Sie nicht rum und schlagen Sie nicht nach der Wespe. Das macht sie nur noch aggressiver, weil sie sich bedroht fühlt.
  • Vertreiben Sie Wespen am besten mit Wasser aus einer Sprühflasche.
  • Lenken Sie die Tiere ab. Stellen Sie abseits einen Teller mit Essen hin, auf den sie sich stürzen können.
  • Verzichten Sie auf duftende Essenzen an Ihrem Körper wie süssliche Parfüms, Haarspray oder Body Lotion. Sie locken die Wespen an.
  • Bunte Kleidung zieht die Wespen ebenfalls an. Besser sind helle, neutrale Farben.
  • Wespen lieben süsse und eiweisshaltige (Fleisch) Lebensmittel. Decken Sie diese ab.
  • Bevor Sie aus einem Glas oder Flasche trinken, prüfen Sie, dass sich keine Wespe darin versteckt. Meiden Sie Dosen oder verwenden Sie einen Strohhalm.

Das können Sie tun, wenn’s doch passiert:

  • Kühlen Sie die Einstichstelle mit kühlem Wasser, einem kalten Waschlappen (mit Eiswürfeln) oder einer Kühlkompresse.
  • Gegen den Juckreiz helfen alte Hausmittel wie beispielsweise Speichel oder eine aufgeschnittene Zwiebel auf der Einstichstelle. Das wirkt entzündungshemmend.
  • Spezielle Gels gegen Insektenstiche lindern die Schwellung und kühlen.
  • Verzichten Sie aber auf das Aussagen des Gifts mit dem Mund. Das Gift kann sich über die Schleimhäute in Ihrem Körper verteilen.
  • Leiden Sie nach einiger Zeit an Übelkeit/Erbrechen, starker Rötung und Schwellung und juckt es gar am ganzen Körper? Oder fällt Ihnen das Atmen schwer und Sie haben Kreislaufbeschwerden? Das sind Zeichen einer allergischen Reaktion und muss umgehend durch einen Arzt oder eine Ärztin abgeklärt werden.

Auch wenn Sie im Mund- oder Rachenraum gestochen wurden sollten Sie sich sicherheitshalber medizinisch abklären lassen.


Mücken: surrende Nervensägen

Gibt es nachts ein nervtötenderes Geräusch als das Surren einer Mücke, die einem den Schlaf raubt? Die Stechmücken sind wohl das grösste sommerliche Ärgernis. Dabei stechen ausschliesslich die Weibchen. Sie benötigen ein im menschlichen Blut speziell vorkommendes Eiweiss um Eier bilden zu können. Angelockt werden Sie unter anderem durch Kohlenstoffdioxid in unserem Atem sowie Substanzen auf der menschlichen Haut.

Das können Sie tun:

  • Mücken werden vom Licht angezogen. Schliessen Sie also alle Fenster und Türen bevor Sie eine Lampe einschalten.
  • Auch Schweiss lockt sie an. Duschen Sie daher regelmässig.
  • Auf süssliche Parfüms, Deodorants und Body Lotions sollten Sie verzichten.
  • Lange Hosen und langärmlige Oberteile aus dichtem Stoff bieten einen gewissen Schutz
  • Verwenden Sie Anti-Mückenpräparate wie Insektenspray, um Mücken fernzuhalten.
  • Düfte von Zitrusfrüchten, Lavendel, Eukalyptus und Zedernholz mögen die Nervensägen gar nicht.
  • Montieren Sie ev. ein Moskitonetz über Ihrem Bett.

Das können Sie tun, wenn’s doch passiert:

  • Wickeln Sie einen feuchten, kalten Umschlag, um die Einstichstelle. Dazu können Sie ein Tuch mit Eiswürfeln oder ein Kühlpad auflegen.
  • Tragen Sie kühlende Gele oder Salben auf, um den Juckreiz zu lindern. Auch bewährte Hausmittel wie die aufgeschnittene Zwiebel oder eine Scheibe Ingwer helfen.
  • Versuchen Sie möglichst nicht zu kratzen.
  • Vergrössert sich die rote Stelle oder wird der Stich heisst und pocht, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Es ist möglich, dass über die Einstichstelle Bakterien in den Körper gelangt sind.

Gute Besserung
Ihr Kantonsspital Baselland


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