Unsere Forschungsschwerpunkte

Schwerpunkt Kniegelenk, im speziellen der schmerzhaften Knieprothese

In unserer klinisch-orientierten Forschung richten wir das Augenmerk darauf, die Ergebnisse verschiedener konservativer und operativer Behandlungsmethoden zu untersuchen und miteinander zu vergleichen, um unseren Patienten die jeweils optimale Therapie anzubieten.

Ein Schwerpunkt unserer Forschung im Bereich der orthopädischen Bildgebung und Bildanalyse ist es, einerseits die Diagnostik selbst zu verbessern, andererseits die Bildanalyse-Methoden über Entwicklung von Software auf die orthopädischen Bedürfnisse zu optimieren.

Für die Verbesserung der Diagnostik mittels neuartiger Bildgebung (SPECT/CT) bei Patienten mit Schmerzen und Problemen nach Knieprothese haben wir mehrere bedeutende nationale und internationale Auszeichnungen erhalten.

Schwerpunkt Fuss & Sprunggelenk

Die Forschungsaktivitäten im Bereich „Fuss & Sprunggelenk“ sind breit gefächert.

Intensive Forschung betreiben wir im Bereich der Sprunggelenksprothese HINTEGRA. Seit der Entwicklung im Jahre 2000 dokumentieren wir unsere Patienten prospektiv in unserem Register und führen Studien durch, die zur Weiterentwicklung und Optimierung dieses Implantats beitragen.

Im Bereich der gelenkserhaltenden Behandlungen stellt die Umstellungsosteotomie der distalen Tibia, zur Wiederherstellung einer physiologischen Gelenksachse, ein weiterer zentraler Fokus unserer Forschungsarbeit dar.

Schwerpunkt Hüftprothesen

Das Kantonsspital Baselland verfügt über das älteste, prospektive Hüftprothesenregister der Schweiz. Seit 1984 werden hier sämtliche Patienten, welche in unserem Haus ein künstliches Hüftgelenk implantiert erhalten haben, nachkontrolliert und analysiert. Die daraus resultierenden Daten dienen als Grundlage für die detaillierte Analyse von verschiedenen Implantatsystemen.

Neben diesen Langzeituntersuchungen beschäftigen wir uns intensiv mit minimal invasiven Techniken zur Implantation von Hüftprothesen und der daraus resultierenden sogenannten „fast-track“ Rehabilitation. Hierbei wird ein spezielles Augenmerk auf die Weiterentwicklung des Rehabilitationsprozesses und der Risikoanalyse von Komplikationen gelegt und die Prozesssicherheit kontinuierlich weiter zu erhöhen.

Schwerpunkt Infekte

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der orthopädischen Klinik und der medizinischen Universitätsklinik ist ein international anerkannter Schwerpunkt am Kantonsspital Baselland. Durch die intensive Kooperation konnten am Kantonsspital durch Prof. W. Zimmerli und Prof. P. Ochsner ein Algorithmus zur Behandlung von infizierten Kunstgelenken entwickelt werden, der heute als weltweit akzeptierter Standard etabliert ist. Die prospektive klinische Analyse unserer Behandlungsresultate sowie die Weiterentwicklung neuer Behandlungskonzepte stellen hier einen wichtigen Baustein dar.

Neben den klinischen Studien engagieren wir uns im Rahmen der Grundlagenforschung in Kooperation mit externen Partnern mit infizierten Knochenersatzmaterialien.

Schwerpunkt Handgelenk

Der Fokus unserer klinischen Forschung liegt auf der Untersuchung und Behandlung von handgelenksnahen Krankheitsbildern mit Hilfe der neuesten technologischen Möglichkeiten. Im Vordergrund steht dabei die 3D- und 4D-Technologie, z.B. als 3D-Druck/3D-Analysesoftware im klinischen Alltag oder als vierdimensionale Erforschung der Bewegungsabläufe an den Gelenken der Hand und des Handgelenkes.

Zum Ersatz des Scaphoids (Kahnbein) bei nicht-rekonstruierbaren Verletzungen/fehlverheilten Brüchen wurde von uns eine patentierte 3D-gedruckte patientenspezifische Prothese aus Titan/Keramik entwickelt. Das Verfahren wird gerade biomechanisch mit Hilfe der 4D-Computertomografie (bewegte CT-Bilder) untersucht. Dies dient vor allem der Patientensicherheit, da auch für patientenspezifische Implantate ab 2020 unter der neuen Medizinprodukteverordnung (MDR) eine klinische Wirksamkeit erbracht werden muss.

In einer randomisierten klinischen Studie untersuchen wir die Anwendung von 3D-gedruckten patientenspezifischen Schienen zur konservativen Behandlung von Frakturen am Handgelenk. Die Daten des jeweiligen Handgelenkes werden hierzu mit einem 3D-Handscanner aufgenommen, die Schiene mit Hilfe einer Software virtuell modelliert und anschliessend über Nacht im hauseigenen 3D-Druckzentrum gedruckt. Mit Hilfe neuer Drucktechnologien wird sich die Druckzeit dieser Schienen in Zukunft auf wenige Stunden reduzieren.

Die Anwendung und Weiterentwicklung des 3D-Druckes im Spital findet in enger Zusammenarbeit mit dem 3D-Druckzentrum des Universitätsspitals Basel, des Departements of Biomedical Engineering (DBE) der Universität Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und diversen MedTech-Firmen im In- und Ausland statt.

Bei der Untersuchung von Knochenbrüchen prüfen wir aktuell den Einsatz einer neuartigen Frakturanalyse-Software, welche dem Handchirurgen in Zukunft automatisiert noch präzisere Informationen zur Planung einer Operation bereitstellen kann. Als bildgebendes Verfahren dient hierbei die Low-Dose Cone-Beam Computertomographie (Verity-CT) welche im Vergleich zu konventionellen CT-Untersuchungen eine niedrigere Strahlenbelastung für den Patienten bedeutet. Das KSBL war die erste Klinik in der Schweiz, die dieses Schichtbildverfahren in den klinischen Alltag integriert hat und deren Anwendung in klinischen Studien weiterentwickelt.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Erforschung der häufig vorkommenden Arthrose des Daumen-Sattelgelenks (Rhizarthrose). Einerseits untersuchen wir die Biomechanik vor und nach gelenkerhaltenden operativen Verfahren mittels neuartiger 4D-Computertomographie. Andererseits werden zum Vergleich der verschiedenen konservativen und operativen Verfahren sämtliche Patienten in einem Register geführt und nachkontrolliert.

Anonymisierte Register/Datenbanken werden bereits seit vielen Jahren im europäischen Raum (vor allem in den Niederlanden) erfolgreich zur Qualitätsdokumentation und -sicherung betrieben.

Weitere prospektive klinische Studien befassen sich mit der Bedeutung einer allfälligen Bakterienbesiedlung von Metall-Implantaten am Handgelenk («Low-grade-Infekt») sowie mit Begleitschäden von Sehnen bei Knochenbrüchen am Handgelenk.