Jahresrückblick
Schwieriges Umfeld belastet das Ergebnis
Wie für alle Spitäler war das Jahr 2023 auch für das KSBL sehr herausfordernd: Bereits das zweite Jahr in Folge musste das KSBL eine signifikante Teuerung bei den Preisen für Waren und Dienstleistungen hinnehmen, ohne dass die Preise, sprich Tarife für die Spitalleistungen, angehoben werden konnten. Die daraus resultierende strukturelle Unterfinanzierung der Spitalleistungen konnte im Berichtsjahr nicht durch Effizienzsteigerungen im Spitalbetrieb kompensiert werden. Verschärft wird diese Situation durch einen zunehmenden Fachkräftemangel und eine weitere Zunahme der Regulierungen im Spitalmarkt. Trotz dieser finanziellen Belastungen und des schwierigen Umfelds ist es dem KSBL gelungen, die erweiterte Grundversorgung der Bevölkerung auf einem qualitativ hohen Niveau rund um die Uhr 24/7 sicherzustellen. Allerdings entschloss sich das KSBL aus Spargründen, sich per Ende 2023 aus zwei Geschäftsfeldern zurückzuziehen. So nahm das KSBL die Pensionierung des Chefarztes der Augenklinik zum Anlass, keine eigene Ophthalmologie mehr zu betreiben. Zudem wurde die Klinik Schmerztherapie aufgelöst. In beiden Fällen konnte das KSBL die Leistungen nicht wirtschaftlich erbringen.
Schwerpunkte in der Transformation setzenDas KSBL hat aber nicht nur auf den Wandel reagiert, sondern gestaltet ihn auch. Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Strategie «Fokus» konsequent weiter umgesetzt und es wurden folgende wichtige Meilensteine gesetzt:
- Für die Hauptschwerpunkte des medizinischen Angebotes wurden in Liestal und auf dem Bruderholz sechs Zentren gebildet, die per Januar 2023 alle in Betrieb genommen werden konnten. Ihre Kliniken und Institute bieten eine interdisziplinäre Versorgung, in deren Zentrum immer die Patientinnen und Patienten und ihre individuellen Bedürfnisse stehen.
- Die Zentrumsleiterinnen und -leiter wurden in die mittlere Führungsebene eingebunden und die Chefärztinnen und Chefärzte sind ab 2024 neu mit zwei zusätzlichen Personen in der Geschäftsleitung vertreten.
- Der Bau des neuen ambulanten Gesundheitszentrums in Laufen wurde abgeschlossen, sodass es im März 2024 in Betrieb genommen werden konnte.
- Die Einführung des neuen Klinikinformationssystems (KISIM) war ein wichtiger Schritt, um den Grad der Digitalisierung und die Effizienz bei der Behandlung der Patientinnen und Patienten weiter zu erhöhen.
- Die Pläne für ein ambulantes Operationszentrum wurden 2023 konkretisiert und vorangetrieben.
- Die Aufbereitung der Medizinprodukte (Sterilisation) wurde aus Effizienzüberlegungen an einem Ort zentralisiert.
- Die neuen Bestimmungen des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) wurden vollumfänglich umgesetzt.
- Das KSBL als Talentschmiede und wichtigstes Ausbildungsspital für Gesundheitsberufe im Kanton Basel-Landschaft hat – statt auf die schleppende Umsetzung der Pflegeinitiative zu warten - im Berichtsjahr 30 zusätzliche Ausbildungsstellen im Pflegebereich geschaffen und weitere strukturelle Verbesserungen in den Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen umgesetzt, u.a. das Konzept der Lernzonen, für welches das KSBL inzwischen überregionale Beachtung findet.
- In Liestal wurde das Baufeld für das Parkhaus erstellt.
Was Transformation im Alltag von drei Mitarbeitenden bedeutet
PD Dr. med. Dr. phil. Eliška Potluková, Chefärztin und Leiterin Universitäres Zentrum Innere Medizin: «Aus der Perspektive einer ganzheitlichen und patientenfokussierten Betreuung betrachte ich das Modell, in dem das Universitäre Zentrum Innere Medizin fest mit anderen Schlüsseldisziplinen verbunden ist, als vorbild-lich und wegweisend. Die Allgemeine Innere Medizin bildet das Rückgrat der Versorgung der akutmedizinischen Patientinnen und Patienten, in enger Kooperation mit dem Zentrum Bauch, dem Zentrum Onkologie & Hämatologie und dem Zentrum Herz, Gefäss & Thorax. Ebenfalls die Zusammenarbeit mit dem Zentrum Alters-medizin & Rehabilitation, dem Zentrum Bewegungsapparat und den Spezialkliniken ist beispielhaft. In unserem Spital konnten wir somit einer Fragmentierung der Medizin entgegenwirken und eine integrative, kompetente sowie patientenfreundliche medizinische Behandlung auf hohem Niveau sicherstellen.»
Thomas Kipfer, Projektleiter «New Generation KIS & ERPplus», Informatik & Digitalisierung: «Die Einführung des neuen Klinikinformationssystems (KISIM) war ein grosser Meilenstein für mich und mein Projektteam. Prozesse und unterschiedliche Abläufe wurden angepasst, standardisiert und digital durchgängiger gestaltet. Das war eine grosse Herausforderung für alle Beteiligten, gleichzeitig aber auch ein wichtiger erster Schritt, um den Grad der Digitalisierung und die Effizienz bei der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten weiter zu erhöhen.»
Ausgezeichnete Medizin
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielt das KSBL zahlreiche Auszeichnungen und Zertifizierungen für herausragende medizinische Leistungen.
Klinik Gastroenterologie & Hepatologie als Weiterbildungsstätte der Kategorie A zertifiziertDas schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) hat die Klinik Gastroenterologie & Hepatologie zur Weiterbildungsstätte der Kategorie A zertifiziert. Dieser Status ist der Beweis und eine Anerkennung für die ausgezeichnete Qualität und das Engagement von Chefarzt PD Dr. med. Emanuel Burri in der ärztlichen Weiterbildung. Die Klinik hat sich nicht nur durch ihre medizinische Expertise einen hervorragenden Ruf erarbeitet, sondern auch als Arbeitgeber. Zum zweiten Mal in Folge wurde sie 2023 von der unabhängigen Organisation «Treatfair» unter die Top 10 der besten Arbeitsplätze für Assistenzärztinnen und -ärzte gewählt.
Das «Swiss Cancer Network» Zertifikat wurde von führenden onkologischen Organisationen in der Schweiz entwickelt und bestätigt dem Tumorzentrum am KSBL seine exzellenten Standards in der Behandlung und Betreuung von Tumorpatientinnen und -patienten. Diese werden von hochqualifiziertem Fachpersonal nach international anerkannten Leitlinien behandelt.
Die Palliative Care hat erfolgreich die Erstzertifizierung durch den Verein «qualitépalliative» erlangt. Diese Zertifizierung ist eine Bestätigung dafür, dass sie alle Qualitätskriterien der Schweizerischen Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und Betreuung erfüllt. Die Palliative Care behandelt und begleitet Menschen, die an einer lebensbedrohenden oder chronisch fortschreitenden Krankheit leiden. «qualitépalliative» verleiht sein Qualitätslabel an Institutionen, die eine qualitativ hochwertige Versorgung nach definierten Qualitätskriterien anbieten.