Amputationen bei Diabetikern

SRF «PULS»

Jedes Jahr werden in der Schweiz bei rund 1500 Diabetikern Füsse, Zehen oder Beine amputiert, Tendenz steigend. Dabei liessen sich viele der Amputationen durch konsequente Überwachung verhindern.

Erhöhter Blutzucker stört die Durchblutung in den Füssen und führt so langfristig zu schlimmen Verletzungen. Perfiderweise leiden darunter auch die Nerven. Diabetiker spüren ihre Füsse – und damit ihre Verletzungen – oft gar nicht. «Es gibt Patienten, die haben eine Scherbe im Fuss und laufen damit noch Tage herum», sagt die Diabetologin Barbara Felix vom Kantonsspital Baselland, «die Patienten vergessen ihre Füsse regelrecht.»

Diabetischer Fuss – gefürchtetes Problem
In der Schweiz sind schätzungsweise rund 500 000 Personen an Diabetes erkrankt – fast 90 Prozent von ihnen an Diabetes Typ 2. Viele wissen gar nichts von ihrer Erkrankung, bis schliesslich die Diagnose fällt, weil die Symptome stärker werden. Beim sich schleichend entwickelnden Typ-2-Diabetes dauert dies im Schnitt sieben Jahre.
Diese Übergangszeit ist heikel, weil der Zuckerspiegel im Blut bereits kräftig aus dem Ruder läuft. Kursiert über längere Zeit zu viel Zucker im Blut, nehmen Gefässe und Nerven Schaden. Denn der Zuckerüberschuss bewirkt eine chronische Entzündung der Blutgefässe, die langfristig die Gefässwände angreift. Besonders gefährdet sind die Füsse und Beine, weil sie am weitesten vom Herz entfernt sind. Die Folge: Jeder Dritte Diabetiker hat schlecht durchblutete Beine.
«Meine Botschaft lautet: Nehmen Sie die Füsse in die Hände, sowohl als Patient, als auch als Arzt die Füsse ihrer Patienten.»

«Es gibt Patienten, die haben eine Scherbe im Fuss und laufen damit noch Tage herum.»

Dr. med. Barbara Felix, Fachärztin Allgemeine Innere Medizin und Endokrinologie- Diabetologie FMH, Leitende Ärztin Medizin KSBL


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