Advents- und Weihnachtsbräuche

Keine Panik vorm Krampus!

«Wenn du nicht brav bist, holt dich der Krampus!» Generationen von Kindern haben diese Warnung gehört. Zum Glück ist diese schwarze Pädagogik heute verpönt. Geblieben ist, dass der Krampus am 5. Dezember, dem „Nikolausabend“, als Begleiter des Heiligen gilt.

Der Brauch ist verbreitet im südlichen Bayern, der Oberpfalz und Österreich. Die Figur ist aber auch bekannt in Ungarn, Slowenien, Tschechien, Norditalien und Südtirol.

Die Herkunft der Krampus-Figur ist nicht vollständig geklärt. Dass das Gute als Gegenstück das Böse braucht, das findet sich oft in mythischen oder religiös verbundenen Geschichten. Der Krampus ist so gesehen die „vom Heiligen gebändigte höllische Drohung“, wie es Brauchtumsforscher Leopold Schmidt in seinem Standardwerk zur Volkskunde beschreibt. Diese „Schwarz-Weiß-Kontrastierung“ der beiden Gestalten weist für ihn stark in die Barockzeit.

Auch Ethnologin Helga Maria Wolf bezeichnet den Krampus als „pelzige Teufelsgestalt“. Der Name rühre von seinen Krallen („Krampen“) her, die Kette, mit der der Krampus so gern furchteinflößend rasselt, erinnere an den gefallenen und in der Hölle angeketteten Engel Luzifer. Dafür würde sprechen, dass die Krampusse der Vorweihnachtszeit früher Flügel trugen. Die Rute wiederum kam später als klassisches „Erziehungsmittel“ dazu.

Umso schlimmer für ängstliche Kinder: Ein Krampus kommt selten allein. In vielen Orten ist es Tradition, dass am Krampustag ganze Horden dieser Gestalten durch die Straßen und über die Weihnachtsmärkte ziehen, um Angst und Schrecken zu verbreiten.

Während der 5. Dezember der Krampustag ist, bleibt dem Nikolaus traditionell der 6. Dezember vorbehalten. Nicht selten treten sie aber gemeinsam an beiden Tagen auf.

Weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Krampus