Transformation – Aufbruch in Richtung Zielbild «Fokus»
Im Jahr 2020 wird im KSBL der mehrjährige Transformationsprozess ins Zielbild der Strategie «Fokus» gestartet.
In den nächsten Jahren wird das KSBL sein Leistungsangebot neu organisieren, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in der Region zu verbessern. Dabei werden ambulante Leistungen von den stationären klar getrennt. Dank Steigerung der Kosteneffizienz wird eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit und damit die Finanzierung der notwendigen Investitionen gesichert.
Rückblick
Rückblick
Nachdem die Fusion mit dem Universitätsspital Basel Anfang 2019 in Basel-Stadt an der Urne gescheitert war, erarbeiteten Verwaltungsrat und Geschäftsleitung eine Strategie für die selbstständige Weiterentwicklung des KSBL. Mit der Strategie «Fokus» gab der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft im November 2019 den einzelnen Standorten klare Profile mit differenzierteren und erweiterten Angeboten.
Die Strategie «Fokus» bedeutet in Kürze:
Liestal: | erweiterte Grundversorgung |
Bruderholz: | Bewegungsapparat, Rehabilitation, Altersmedizin, Schmerztherapie, Basisversorgung Chirurgie und Innere Medizin, 24/7-Notfallstation |
Laufen: | Regionales Gesundheitszentrum mit Partnern |
Partizipativer Prozess
Partizipativer Prozess
Eine umfassende und intensive Datenanalyse stand am Anfang des Transformationsprozesses. Die stationären und ambulanten Leistungen wurden untersucht und die Patientenströme analysiert. Die Definition und Entwicklung des neuen Angebots erfolgte im Rahmen eines partizipativen Prozesses mit 25 vierstündigen Workshops. Mitwirkende waren die Chefärztin/Chefärzte und Leitenden Ärzt/-innen und weitere Mitarbeitende der patienten-führenden Kliniken. Zudem wurden interdisziplinäre Gespräche geführt, in denen die Bedürfnisse der Medizin, der Finanzen, der Infrastruktur und des Betriebes untereinander abgeglichen und das Verständnis füreinander gestärkt wurden.
Die Gespräche und Workshops waren geprägt von gegenseitiger Wertschätzung, Offenheit, der Bereitschaft zum Wandel und dem Willen, kooperativ an der Veränderung mitzuwirken. Im Herbst konnten alle Beteiligten noch physisch zusammenkommen. Während der zweiten Corona-Welle wurden die neuen virtuellen Plattformen genutzt, um den Prozess voranzutreiben.
Interdisziplinäres Behandlungsmodell
Interdisziplinäres Behandlungsmodell
Am Ende dieses Transformationsprozesses soll den Patienten und Patientinnen an beiden Standorten ein interdisziplinäres stationäres Angebot mit klaren Schwerpunkten zur Verfügung stehen. Ein interdisziplinäres Team − etwa im Bauchzentrum in Liestal − bespricht und definiert die Behandlung der Patienten und Patientinnen. Künftig soll die Leistung zum Patienten/zur Patientin kommen und nicht umgekehrt. Eine schnelle Terminvergabe und effiziente, an den Bedürfnissen der Patienten und Patientinnen orientierte Prozesse sollen das KSBL zu einem modernen Anbieter einer umfassenden Grundversorgung machen, in dem die Patienten und Patientinnen höchste medizinische Qualität und eine auf sie zugeschnittene Behandlung erfahren.
Zudem werden eine moderne ambulante Infrastruktur auf- und die Notfallstationen ausgebaut. Dem allgemeinen Trend nach mehr ambulanten Behandlungen folgend werden ambulante Operationssäle eingerichtet, die es erlauben, spezifische Eingriffe vorzunehmen, ohne die Patient/-innen danach stationär zu betreuen. Ziel ist es, den Patienten und Patientinnen langfristig «the best of both worlds» anbieten zu können.
Konkretisierung der Strategie «Fokus»
Konkretisierung der Strategie «Fokus»
Im Berichtsjahr wurde die Strategie «Fokus» konkretisiert und die Grundlage für die Planung der baulich-infrastrukturellen Modernisierung der Standorte Liestal und Bruderholz geschaffen. So konnten bereits im Berichtsjahr der Neubau von zwei Operationssälen und der Umbau der Notfallstation in Liestal gestartet werden. Dieser Ausbau ist nötig, weil immer mehr Patienten und Patientinnen über den Notfall ins KSBL kommen. Zudem wurde die Neustrukturierung des medizinischen Angebots in Kompetenzzentren an die Hand genommen. Ziel ist es, das Angebot stärker auf die Bedürfnisse der Patient/-innen auszurichten, ganz im Sinne der Strategie «Fokus».
Führungsorganisation
Führungsorganisation
«Structure follows strategy»: Fokussiert auf die Kernaufgaben gibt der Verwaltungsrat dem KSBL eine neue verschlankte Geschäftsleitungsstruktur. Die neue Geschäftsleitung wird das KSBL durch den Transformationsprozess ins Zielbild der Strategie «Fokus» führen.
Kooperationen
Kooperationen
Für die Ausarbeitung des Konzepts für das künftige Gesundheitszentrum in Laufen hat das KSBL mit Medbase einen in der Führung ambulanter Zentren erfahrenen Partner ins Boot geholt. Die Planungsarbeiten sind weit fortgeschritten und dienen als solide Grundlage für den weiteren Prozess und die Umsetzung. Diese Kooperationen haben Vorbildcharakter im Kontext der sich wandelnden Gesundheitsversorgung und sind ein Beweis für die Anpassungsfähigkeit und den Veränderungswillen im KSBL.
Das neue Gesundheitszentrum Laufen
Das neue Gesundheitszentrum Laufen
In Laufen entsteht ein neues modernes Gesundheitszentrum mit Generalisten und Spezialisten, das auf dem guten Zusammenspiel von ambulanten und stationären Strukturen aufbaut. Wenn das Zentrum Anfang 2022 im Birs Center seinen Betrieb aufnehmen wird, stehen den Patienten und Patientinnen eine moderne, ambulante Infrastruktur, ein differenziertes und erweitertes Angebot vor Ort und ein Walk-in-Notfall zur Verfügung. Beschleunigt durch die erste Covid-Welle, wurden 2020 die stationäre innere Medizin nach Liestal und die stationäre Rehabilitation auf das Bruderholz verschoben.
Weiterentwicklung Zentrum für den Bewegungsapparat
Weiterentwicklung Zentrum für den Bewegungsapparat
Im letzten Jahr wurde ein Center of Excellence im Bereich Fuss & Sprunggelenk unter eigener Führung aufgebaut. Diese ist verantwortlich für die Planung der nötigen Ressourcen, das Personal und das Ergebnis. Das Center of Excellence wird voraussichtlich bis Ende 2022 in Liestal bleiben. Ausser den Disziplinen Fuss und Wirbelsäule wurden 2020 alle Teams ins Zentrum für den Bewegungsapparat aufs Bruderholz verschoben. Die Verschiebung der Angebote erfordert eine präzise Berechnung des Kapazitätsbedarfes und eine detaillierte Ressourcenplanung, damit jederzeit genügend Personal vorhanden ist. Zudem ist eine aktive Kommunikation des medizinischen Angebotes gefordert, damit die Patienten und Patientinnen genau wissen, welche Leistungen an welchem Standort angeboten werden.
Altersmedizin
Altersmedizin
Im Berichtsjahr wurden eine standortübergreifende Abteilung für Altersmedizin aufgebaut und ein einheitliches Angebot in diesem Bereich definiert. Damit soll den Patienten und Patientinnen eine bessere Orientierung und die Möglichkeit gegeben werden, an beiden Standorten von einem umfassenden Angebot in der Altersmedizin zu profitieren.