Adipositaszentrum, Bariatrie, Diabetes
Starkes Übergewicht beherrscht Ihren Alltag? Das Laufen fällt Ihnen schwer? Sie fühlen sich nicht mehr wohl in Ihrer Haut? Diverse Diäten haben keinen nachhaltigen Erfolg gezeigt? Sie leiden bereits an Erkrankungen, welche durch Ihre Adipositas verursacht werden oder sie möchten nicht, dass Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Arthrose sich negativ auf Ihre Lebensqualität auswirken?
Wir können Ihnen helfen! In unserem Adipositaszentrum arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener Fachbereiche Hand in Hand seit Jahren zusammen, um für Sie den besten Weg in eine gesündere Zukunft zu finden und Ihr Gewicht nachhaltig zu reduzieren.
Als von der SMOB (Swiss Sosiety for the Study of Morbid Obesity and Metabolic Disorders) anerkanntes Adipositas-Referenzzentrum, bieten wir Ihnen eine ausführliche Beratung und Begleitung auf diesem Weg.
Was ist Adipositas
Adipositas ist ein eigenes Krankheitsbild, welches letztlich zu Folgeerkrankungen und in dessen Verlauf zu einer Verkürzung Ihrer Lebenserwartung führt. Typische Erkrankungen und Symptome sind:
Atemnot und reduzierte Belastbarkeit im Alltag
Diabetes Typ II
Bluthochdruck
Schlafapnoe
Erhöhtes Krebsrisiko
Hormonstörungen und Gelenksbeschwerden
Reduktion der psychischen Gesundheit
Adipositas kann bereits im Kindesalter entstehen oder erst nach einer Lebensumstellung im Erwachsenenalter. Übergewicht und Adipositas werden gemäss der Weltgesundheitsorganisation mit dem BMI (Body-Mass-Index) eingeteilt.
Bis zu einem BMI von 25 wird man als normalgewichtig angesehen. Bis zu einem BMI von 30 als leicht übergewichtig. Darüber werden die einzelnen Stadien der Adipositas unterschieden
Adipositas Grad 1: BMI zwischen 30 und 34.9, leichte Adipositas: das Risiko für Folgeerkrankungen steigt bereits an.
Adipositas Grad 2: BMI 35-39.9, mittelschwere Adipositas: Das Risiko für Folgeerkrankungen ist hoch und die Mobilität wird durch das Gewicht durch schnellere Erschöpfung und bereits Gelenksbeschwerden eingeschränkt.
Adipositas Grad 3: BMI grösser 40, schwerste Form der Adipositas: Begleiterkrankungen sind regelhaft vorhanden und beeinflussen den Alltag und die Lebensqualität zusehends.
Eine deutliche Reduktion des Übergewichtes kann in jedem Stadium die Auswirkungen der Nebenerkrankungen positiv beeinflussen und das Risiko schwerer Verläufe deutliche reduzieren.
Schwerpunkte
Für die Diagnose führen wir verschiedene Abklärungen durch, wie zum Beispiel Blutuntersuchungen und die Berechnung des BMI. Seit dem Jahr 2011 gelten betreffend Adipositaschirurgie folgende Bedingungen:
- Der Patient muss einen BMI von mindestens 35 aufweisen.
- Der Patient muss mindestens eine zweijährige adäquate konservative Therapie zur Gewichtsreduktion (kumulativ) durchgeführt haben.
- Bei Patienten mit einem BMI von über 50 genügen einjährige Diätversuche.
Die bariatrischen Operationen dürfen nur an Zentren durchgeführt werden, welche von der Swiss Study Group for Morbid Obesity (SMOB) anerkannt wurden. Das Kantonsspital Baselland gehört zu den anerkannten Zentren.
In unseren Sprechstunden beraten wir Sie gerne und versuchen Ihnen objektiv die Möglichkeiten der Verschiedenen konservativen, medikamentösen und operativen Therapieoptionen darzulegen.
Dazu gehören:
Abklärungen durch ein interdisziplinäres Team
Besprechung möglicher medizinischer Massnahmen (Medikamente, Operation, Verhaltenstherapie)
Anpassung von Ernährung und Bewegungsmustern
In einem ersten Gespräch erfolgt die Erhebung Ihrer Krankheitsgeschichte und eine Beratung hinsichtlich der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten Ihrer Adipositas. Anschliessend werden geeignete Folgetermine vereinbart. Sollte der Wunsch nach einer Übergewichtsoperation bestehen, beginnt die Vorbereitung sowie weitere notwendige Abklärungen durch unser interdisziplinäres Team. Vorgegeben ist eine mindestens 3-monatige Vorbereitungszeit, damit Sie als Patient ausreichend Zeit haben, um sich mit den notwendigen Veränderungen nach einer solchen Übergewichtsoperation auseinanderzusetzen. In einem abschliessenden Gespräch planen wir mit Ihnen zusammen die Operation.
Bei dem Roux-en-Y-Magenbypass wird ein kleiner Vormagen (Pouch) mithilfe eines chirurgischen Klammernahtinstruments hergestellt. Dieser Pouch schränkt somit die Nahrungsaufnahme ein, wodurch nur kleine Mengen an Nahrung aufgenommen werden können. Als Nächstes wird der Dünndarm ca. 100 cm vom Magen durchtrennt.
Die Herstellung eines Schlauchmagens ist ein chirurgischer Eingriff, der nur den Magen betrifft (rein restriktives Verfahren). Die Herstellung eines Schlauchmagens beinhaltet keine Darmoperation, die zu einer reduzierten Nährstoffaufnahme führen würde.
Im Kantonsspital Baselland werden diese Operation seit Jahren regelmässig und in hoher Qualität durchgeführt. Sie sind bei den grossen Bauchoperationen ein der häufigsten durchgeführten Operationen am KSBL. Der Erfolg der Operation inklusive der Verbesserung der Begleiterkrankungen wird bereits einige Wochen nach der Operation deutlich sichtbar. Wichtig im gesamten Prozess für den langfristigen Erfolg ist das Einhalten der Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen. Hier unterstützen wir Sie nach der Operation durch unser interdisziplinäres Team.
Anerkanntes Adipositaszentrum
Das Kantonsspital Baselland gehört zu den anerkannten Referenzzentren für bariatrische Chirurgie. Sämtliche Operationen werden in Schlüssellochtechnik durchgeführt. Die Adipositaschirurgie des Zentrums Bauch bietet hochstehende operative Versorgung der morbid adipösen Patientinnen und Patienten mit nachhaltiger Gewichtsreduktion und tiefer Komplikationsrate.
Patientengeschichte
Starkes Übergewicht: Zu Spitzenzeiten wog sie 116 kg. Stephanie erzählt ihre ganz persönliche Geschichte und wie sie es dank dem Adipositaszentrum und der Ernährungsberatung des Kantonsspitals Baselland geschafft hat abzunehmen.
Operationsmöglichkeiten
Starkes Übergewicht: Die Chirurgen Reinhard Stoll, Leiter Bariatrie am Kantonsspital Baselland und Dr. med. Giacinto Basilicata, Konsiliararzt erklären die Operationsmöglichkeiten Magenbypass und Schlauchmagen (Sleeve-Gastrektomie).
Gut zu wissen
Ja, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (BMI über 35 mit Begleiterkrankungen oder über 40 ohne), und nachweislich konservative Massnahmen erfolglos waren.
Normalerweise beträgt der Krankenhausaufenthalt 3 bis 4 Tage, abhängig vom Eingriff und Ihrem Heilungsverlauf.
Ja, aufgrund der veränderten Verdauung und Aufnahme im Magen-Darm-Trakt können Medikamente anders wirken. Die Dosierungen müssen möglicherweise angepasst werden.
Ja, es wird jedoch empfohlen, mindestens 12 bis 18 Monate nach der Operation mit einer Schwangerschaft zu warten, bis sich das Gewicht stabilisiert hat.
Hormonelle Verhütungsmethoden können nach bariatrischen Eingriffen weniger zuverlässig sein. Nicht-hormonelle Methoden wie Spiralen oder Barrieremethoden werden empfohlen.
Ja, eine Gewichtszunahme ist möglich, wenn Ernährungs- und Lebensstiländerungen nicht eingehalten werden.
Nach bariatrischen Operationen werden oft Multivitamine, Vitamin B12, Eisen, Kalzium und Vitamin D empfohlen. Dies variiert je nach Eingriff. In der Regel reicht es aus eine Multivitamintablette pro Tag einzunehmen.
Kalzium unterstützt die Knochengesundheit. Nach einer Operation kann es zu einer verminderten Kalziumaufnahme kommen, was das Risiko von Knochenschwund erhöht.
Eiweiss ist entscheidend für den Erhalt der Muskelmasse, die Wundheilung und das Immunsystem. Es hilft auch beim Sättigungsgefühl und beim Gewichtsverlust.
Ja, nach der Operation ist eine regelmässige Nachsorge durch Ärzte, Ernährungsberater und andere Fachkräfte wichtig, um den Erfolg langfristig zu sichern und Komplikationen zu vermeiden. Gemäss den Richtlinien der SMOB (Schweizerische Gesellschaft für Adipositas und metabolische Krankheiten) finden mindestens 5 Jahre lang Nachkontrollen an unserem Adipositaszentrum statt.
Nach der Operation wird Alkohol schneller aufgenommen und kann zu intensiveren Wirkungen führen. Zudem enthält er viele Kalorien und kann den Gewichtsverlust beeinträchtigen. Es wird empfohlen, Alkohol zu vermeiden oder nur in geringen Mengen zu konsumieren.
Dumping-Syndrom tritt auf, wenn Nahrung zu schnell in den Dünndarm gelangt, was zu Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Schwitzen und Schwindel führen kann. Es ist besonders nach einem Magenbypass häufig und wird durch zuckerreiche oder fettreiche Nahrung ausgelöst.
Ja, vorübergehender Haarausfall kann etwa 3 bis 6 Monate nach der Operation auftreten, meist aufgrund von Nährstoffmängeln oder schnellem Gewichtsverlust. Eine ausreichende Eiweisszufuhr und Nahrungsergänzungsmittel können dies minimieren.
Die Krankenkasse übernimmt Hautstraffungen nur, wenn medizinische Gründe wie Hautinfektionen vorliegen. Ansonsten müssen ästhetische Eingriffe in der Regel selbst bezahlt werden.
Ja, eine kontinuierliche Ernährungsberatung ist wichtig, um die Ernährungsumstellung richtig umzusetzen, Nährstoffmängel zu vermeiden und den langfristigen Erfolg der Operation zu sichern.