09. Mai 2022
Wohnortnahe Chirurgie auf höchstem Niveau
Prof. Dr. Robert Rosenberg erklärt, welches zur Zeit die innovativsten Operationsmethoden sind, welche Trends sich abzeichnen und worauf sich die Klinik für Chirurgie am KSBL spezialisiert hat.
Die Klinik für Chirurgie des Kantonsspitals Baselland (KSBL) gehört zu den ersten Adressen für chirurgische Probleme und ist für die Bevölkerung rund um die Uhr da. Im Interview zeigt Chefarzt Prof. Rosenberg auf, was dieses Angebot so einzigartig macht.
Herr Prof. Rosenberg, was können Patientinnen und Patienten von der Chirurgie des KSBL erwarten?
Sie können erwarten, von einer Chirurgin oder einem Chirurgen behandelt zu werden, die oder der eine sehr hohe Expertise und Erfahrung besitzt. Unser Angebot ist umfassend und gleichzeitig spezialisiert. In den letzten Jahren haben wir uns in vielen Bereichen zertifiziert. Dabei geht es nicht nur darum, die entsprechenden Urkunden zu erhalten, sondern hochstehende Qualität nachzuweisen.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Wir sind sehr breit aufgestellt und bieten an 365 Tagen im Jahr eine umfassende chirurgische Versorgung an. Die Schwerpunkte liegen in der Bauch-, Gefäss-, Thorax- sowie plastischen Chirurgie. So sind wir zum Beispiel auf gut- und bösartige Darm- und Enddarmerkrankungen spezialisiert. Ferner führen wir viele Hernienoperationen durch und haben ein Spezialteam für Schilddrüsen- und Bauchspeicheldrüsenoperationen, um nur einige zu nennen.
Wie gehen Sie und Ihr Team vor, wenn jemand Angst vor einer Operation hat?
Wir nehmen uns in der Sprechstunde Zeit und versuchen, das Vertrauen zu stärken. Die ausführliche Information und Aufklärung sind wichtig. Hilfreich ist auch, dass wir gute Ergebnisse nachweisen können. Im letzten Jahr wurden etwa die Infektionen nach Darmoperationen schweizweit analysiert. Im KSBL lag das Wundinfektionsrisiko nach einer Darmoperation um 60% tiefer als im Schweizer Durchschnitt.
Was ist speziell am Angebot der Chirurgie des KSBL?
Wir sind an allen drei Standorten wohnortnah für die Bevölkerung erreichbar. Nebst geplanten Eingriffen bieten wir auch eine Notfallversorgung an, und das rund um die Uhr. Wichtig ist uns, individuell auf die Patientinnen und Patienten einzugehen. Das spiegelt sich in den positiven Feedbacks und Bewertungen wider.
Welches sind die innovativsten Operationsmethoden?
Wir operieren mit modernsten Techniken, darunter ist die «da Vinci-Robotertechnik» die speziellste. Des Weiteren sind wir in der Lage, vor Tumoroperationen an der Leber gemeinsam mit den Radiologen 3D-Modelle zu entwickeln, um die Tumore besser identifizieren und schonender operieren zu können. In der Darmchirurgie injizieren wir während der Operation einen Fluoreszenz-Farbstoff, um die Durchblutung zu überprüfen, bevor wir zwei Darmenden aneinanderfügen. Damit optimieren wir die Heilungsergebnisse.
Welche Trends zeichnen sich ab?
Ein Trend ist die zunehmende Spezialisierung. Eine Bauchchirurgin oder ein Bauchchirurg muss heute über ein breites Repertoire, aber auch über ein bis zwei Spezialgebiete verfügen. Auch in der Thorax- und Gefässchirurgie entwickeln sich Unterspezialisierungen. Des Weiteren können wir dank der zunehmenden Technologisierung immer schonender operieren. Auch gewinnt die interdisziplinäre Zusammenarbeit an Bedeutung, etwa bei der Behandlung von Krebsleiden.
Welche Vorteile hat es, dass im KSBL auch Chirurginnen arbeiten?
Bei Erkrankungen, welche die Intimität betreffen, sind Patientinnen oft froh, von einer Chirurgin behandelt zu werden. Wir haben einige hervorragende Frauen im Team, wie unsere Co-Chefärztin Christine Glaser, im Bruderholz. Gleichzeitig glaube ich, dass ein guter Mix von Männern und Frauen im Team von Vorteil ist.
Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich konfrontiert?
Wir stehen jeden Tag dafür ein, für die Bevölkerung im Baselbiet die beste chirurgische Versorgung zu bieten. Nebst meiner Aufgabe als Chirurg muss ich viele Managementaufgaben erledigen. Dazu gehören auch finanzielle Herausforderungen. Gemäss Krankenversi-cherungsgesetz KVG muss ein Spital nicht nur wirksam und zweckmässig handeln, sondern eben auch wirtschaftlich. Als öffentliches Spital sind wir für alle Patientinnen und Patienten da und führen deshalb oft Operationen durch, die nicht kostendeckend sind. Eine weitere Hürde ist der zunehmende Mangel bei Pflegeund Operationsfachkräften.
Können jetzt wieder alle Operationen durchgeführt werden?
Trotz Corona konnten wir zu jeder Zeit alle dringlichen Operationen durchführen. Wenn es tagsüber nicht möglich war, operierten wir abends oder am Wochenende. Aktuell befinden wir uns in der Phase der Normalisierung.
Prof. Dr. med. Robert Rosenberg
Facharzt für Chirurgie / Viszeralchirurgie (DE) / FACS / FEBS, EBSQ Surgical Oncology / EMBA in Medical Management
Chefarzt Klinik Chirurgie & Viszeralchirurgie
Leiter Zentrum Bauch, Leiter Darmkrebszentrum
Tel. +41 61 925 21 50
Mail
Die Chirurgie am Kantonsspital Baselland
Das KSBL bietet an den Standorten Bruderholz und Liestal ein umfassendes Spektrum der Allgemein-, Viszeral-, Gefäss-, Thorax- und plastischen Chirurgie an, sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Das «Ambulante Zentrum in Laufen» steht für ambulante Kleineingriffe, Sprechstunden und Notfallbetrieb zur Verfügung. Das Team umfasst 40 Ärztinnen und Ärzte, die Hälfte davon sind erfahrene Kaderleute mit Spezialausbildungen.
Liebe Ärztinnen und Ärzte
Halten Sie Ihre Patientinnen und Patienten auf dem Laufenden und legen Sie den Artikel, welcher im Regio aktuell, Ausgabe Mai 2022 erschienen ist, in Ihrem Wartezimmer aus.
Gerne stellen wir Ihnen einige Exemplare des Artikels zu chirurgie.liestal@ksbl.ch
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