20. August 2024
Ungewöhnlicher Einsatz für den Rettungsdienst
Blaulicht-Blog | Zur Sicherstellung der medizinischen Notfallversorgung waren unsere Rettungssanitäter/-innen, eine Notärztin und ein Rettungswagen an den Dittinger Flugtage (17./18. August) im Einsatz. Ein Erlebnisbericht.
Stell dir vor, du verbringst ein ganzes Wochenende auf einem der spannendsten Events des Jahres – den Dittinger Flugtage. Für uns vom Rettungsdienst war das kein gewöhnlicher Einsatz, sondern eine Herausforderung der besondere Art. Eine Mischung aus Spannung und Verantwortung.
Das Wetter spielte mit, bewölkt und wenig Regen, so dass die Flugtage wie geplant stattfinden konnten. Die Stimmung unter den Besucher/-innen war grossartig, und die atemberaubenden Flugshows sorgten für staunende Gesichter. Während die Piloten ihre Kunststücke am Himmel vorführten, waren wir auf dem Boden bereit für jeden Notfall. Auch für diejenigen mit kleineren fliegenden Objekten - den gelb-schwarz gestreiften.
Wespen, überall Wespen!
Wenn wir von Notfällen sprechen, dann waren es diesmal weniger die grossen, dramatischen Einsätze, sondern vielmehr die kleinen, unangenehmen Vorfälle, die uns beschäftigten. Am häufigsten mussten wir uns um Wespenstiche kümmern. Bei dem schönen Wetter schienen die kleinen Plagegeister besonders aktiv zu sein. Das zeigte sich in den zahlreichen Patient/-innen, die sich mit geschwollenen Stichen und allergischen Reaktionen an uns wandten.
Trotz der vielen Wespenstiche und der Herausforderungen, die so ein Grossevent mit sich bringt, war es ein Einsatz, der uns in Erinnerung bleiben wird. Die positive Stimmung, die gute Organisation und die fantastische Zusammenarbeit mit den Samariter/-innen haben dazu beigetragen, dass alle Besucherinnen und Besucher sicher nach Hause gehen konnten – auch wenn der eine oder andere ein Stich als Andenken mitnahm.
Die Kunst der Vorbereitung
Anders als im normalen Dienst konnten wir nach einem Einsatz nicht einfach zurück zur Wache fahren, um unsere Vorräte aufzufüllen. Alles musste direkt vor Ort verfügbar sein – von Medikamenten bis hin zu Bandagen. Das erforderte nicht nur logistische Planung, sondern auch viel Erfahrung, um auf jede Situation vorbereitet zu sein.
Ausserdem erforden solche Grossevents eine gute Zusammenarbeit aller beteiligten (Blaulicht-)Organisationen und eine präzise gemeinsame Vorbereitung. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, haben wir uns deshalb im Vorfeld mit Polizei, Feuerwehr, Zivilschutz etc. zusammengesetzt. Wir studierten die Topographie des Einsatzgebietes und mögliche Rettungsachsen, um im Ernstfall alle Einsatzmittel an den richtigen Ort zu lotsen.
An dieser Stelle ein besonderer Dank an unsere Kolleg/-innen vom Zivilschutz für die gute Zusammenarbeit im Vorfeld wie auch vor Ort. Mit euch hätten wir jeden Einsatz gemeistert.
Einblicke in die Aviatik – Weiterbildung vor Ort
Doch es ging nicht nur um medizinische Einsätze. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um unsere Neugierde zu stillen und uns bei den Crews der Flugzeuge weiterzubilden. Die Gespräche mit den internationalen Piloten und Technikern waren nicht nur spannend, sondern auch äusserst lehrreich. Wir haben vieles über die verschiedenen Flugzeuge erfahren, die Geschichte des Patiententransports im Vietnamkrieg beleuchtet und Einblicke in die Herausforderungen und Techniken gewonnen, die damals angewendet wurden. Solche Gespräche erweitern nicht nur unser Wissen, sondern stärken auch das internationale Netzwerk und Verständnis innerhalb der Aviatik- und Rettungsgemeinschaft.
Insgesamt hatten wir einige Einsätze, aber glücklicherweise nichts Schwerwiegendes. Wir werden das Wochenende in Dittingen in guter Erinnerung behalten.
Text und Bilder: Diana Knöll, Dipl. Rettungssanitäterin HF
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