Geschäftsbericht 2018

Vorwort Madeleine Stöckli, VRP a.i.

Das Kantonsspital Baselland (KSBL) befindet sich nach wie vor in einer angespannten finanziellen Situation. Die öffentliche Diskussion um die Fusion, der Abgang von Leistungsträgern und die damit einhergehende Verunsicherung bei Patientinnen und Patienten sowie Zuweiserinnen und Zuweisern hat im zweiten Halbjahr zu einem weiteren Ergebnisrückgang geführt. So schliesst das KSBL das Geschäftsjahr dank einer Anpassung der Rückstellungen und einem verminderten Risiko im Zusammenhang mit dem Vorsorgewerk BLPK in der Höhe von 25.4 Mio. CHF zwar mit einem Gewinn von 6 Mio. CHF ab. Wegen eines Verlustes im operativen Ergebnis von 12.7 Mio. CHF resultiert am Ende jedoch eine EBITDA-Marge von lediglich 2.5%. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung stehen in den kommenden Jahren vor der anspruchsvollen Aufgabe, die finanzielle Stabilität und damit die Kapitalmarktfähigkeit des KSBL zu sichern, um zukünftige Investitionen zu ermöglichen.

Madeleine Stöckli

«Gemeinsam wollen wir das KSBL in eine stabile und erfolgreiche Zukunft führen.»

Madeleine Stöckli, VRP a.i.

Das letzte Jahr war geprägt von intensiven Vorbereitungen
auf die geplante Fusion zwischen den drei Standorten des Kantonsspitals Baselland und dem Universitätsspital Basel (USB).

Wir haben aus Überzeugung auf die Spitalgruppe gesetzt, die eine überkantonale Gesundheitsversorgung der Region in hoher Qualität an vier Standorten gebracht hätte. Die Fusion war visionär und hätte zukunftsweisend auch für andere Regionen sein können. Wir sahen darin Antworten auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen und auf die Überversorgung in der Region, und wir sahen einen Weg zu einer zusätzlichen Verbesserung der Qualität durch höhere Fallzahlen.

Auch wenn wir nun die Fusion nicht umsetzen können, dürfen wir mit Stolz auf das gemeinsam Erreichte zurückblicken. In den zahlreichen Projekten und Teilprojekten wurden Prozesse überprüft, aussagekräftige Daten gesammelt und ausgewertet und wichtige Erkenntnisse gewonnen. Diese können jetzt auch in der Strategieentwicklung und –umsetzung für das Kantonsspital Baselland genutzt werden. Sie werden dazu dienen, die Angebotsplanung zu überprüfen und Prozesse effizienter zu gestalten. Ebenso wertvoll sind die im Austausch und in der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen des USB gewachsenen Beziehungen und gegenseitigen Erfahrungen.

Viele unserer Mitarbeitenden haben – zusätzlich zum Tagesgeschäft – viel Zeit und Energie in die Planung des Universitätsspitals Nordwest investiert und waren direkt oder indirekt in das Projekt eingebunden. Gleichzeitig haben sie sich unermüdlich für das Wohl unserer Patientinnen und Patienten eingesetzt. Dieser ausserordentliche Einsatz verdient grösste Hochachtung und Anerkennung, Im Namen des gesamten Verwaltungsrates möchte ich allen Mitarbeitenden des KSBL unseren Dank aussprechen. Sie alle sind das Gesicht des KSBL und die Garantie, dass auch in Zukunft in unserer Region eine Gesundheitsversorgung von höchster Qualität angeboten werden kann.

Gemeinsam wollen wir das KSBL in eine stabile und erfolgreiche Zukunft führen.

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Vorwort Jürg Aebi, CEO

Im Jahr 2018 stand der Spitalalltag ganz unter dem Einfluss der Projekte und der Volksabstimmung zur Spitalfusion zwischen dem Kantonsspital Baselland und dem Universitätsspital Basel. Mit tiefer Überzeugung über die einmalige Chance, mit der Spitalgruppe die Gesundheitsversorgung regional zusammenfassen und gestalten zu können, haben sich Spitalleitung, zahlreiche Kaderkräfte und Mitarbeitende verschiedener Stufen in den Projekten und Teilprojekten engagiert. Den Kernbetrieb unseres Spitals stellte diese Situation vor ausserordentliche Herausforderungen: eine enorme Projektlast verteilt auf einen beschränkten Mitarbeiterkreis, Entscheidungsvakuum im Hinblick auf die Abstimmung, permanent im Fokus von Politik, Öffentlichkeit und Medien, Rückgang der Fallzahlen, Abgänge von Mitarbeitenden, enormer Spardruck bei gleichbleibendem Leistungsauftrag an drei Standorten. All das ist am Kantonsspital Baselland nicht spurlos vorbeigegangen. Wir befinden uns – die eigene Fusion eingerechnet – seit insgesamt acht Jahren in Umstrukturierungsprojekten. Dass sich bei den Mitarbeitenden eine gewisse Projektmüdigkeit zeigt, ist gut nachvollziehbar. Die anhaltend herausfordernde Situation der letzten Jahre schlägt sich denn auch in den Zahlen 2018 nieder.

Jürg Aebi

«3'500 Mitarbeitende setzen sich an drei Standorten täglich zum Wohl der Patientinnen und Patienten ein.»

Jürg Aebi, CEO

Bei der Fokussierung auf die politische Diskussion um die Spitalfusion machte es den Eindruck, dass in der öffentlichen Wahrnehmung gern vergessen geht, dass das Kantonsspital Baselland nach wie vor an drei Standorten Spitäler betreibt und 3'500 Mitarbeitende sich täglich zum Wohl der Patientinnen und Patienten einsetzen.

Unser Kernauftrag ist die Gesundheitsversorgung der Baselbieter Bevölkerung – ein Auftrag, den wir ganzheitlich und mit Blick auf die Gesamtregion auffassen. Diese Auffassung hat uns auch dazu bewegt, die Geschichte unseres Spitals aufzuarbeiten. Der Blick aus dieser «Vogelperspektive» über sieben Jahrhunderte führt zu einer spannenden Erkenntnis: Die Auseinandersetzung mit der Geschichte unseres Spitals ist gleichzeitig eine Aufarbeitung der regionalen Spitalgeschichte, die immer überregional verstanden worden war.  Der Leporello «Das Kantonsspital Baselland: seine Herkunft, seine Zukunft» und die Website «spitalgeschichte.ch» bilden aus unserer Sicht deshalb einen wichtigen Beitrag in der Aufarbeitung der Spitalgeschichte unserer Region.

Unser Spital ist aber weit mehr als «nur» ein Krankenhaus. Neben den Kernbereichen unterhält das Kantonsspital Baselland mehrere Nebenbetriebe, die den Spitalbetrieb im Hintergrund sicherstellen und in denen eine Vielzahl an langjährigen Mitarbeitenden über lange Jahre ebenfalls «Geschichte geschrieben haben». Im diesjährigen Geschäftsbericht wollen wir diesen Betrieben eine besondere Stellung einräumen, die geschichtlichen Hintergründe beleuchten und den Mitarbeitenden das Wort geben.

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